28.03.2013 Aufrufe

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Etzel.<br />

Ihr, wackre Mannen, hört des Königs Wort!<br />

Ihr müßt das Prunkgewand des Hochzeitgastes<br />

Jetzt mit des Kriegers ehr’nem Rock vertauschen.<br />

Chriemhild.<br />

Ihr wißt − denn alle Land’ und Völker wissen’s,<br />

Wie wär’ es nicht zu Eurem Ohr gedrungen? −<br />

Ihr wißt, wie me<strong>in</strong>e nächsten Blutsverwandten<br />

Was irgend nur die Welt an Spott und Schmach,<br />

An Schmerz und Jammer faßt, auf mich gehäuft.<br />

Seyd Ihr nun Männer, würdig e<strong>in</strong>es Schwertes,<br />

So geht und rächt e<strong>in</strong> unglückselig Weib,<br />

Rächt Eure König<strong>in</strong>! denn Rache hat<br />

<strong>Der</strong> König mir zum Brautgeschenk verheißen.<br />

Zw<strong>in</strong>gt me<strong>in</strong>en Bruder, Euch den wilden Hagen,<br />

Den Mörder me<strong>in</strong>es Gatten, auszuliefern.<br />

Doch br<strong>in</strong>gt ihn mir lebendig, daß er erst<br />

Aussage, wo der Schatz verborgen liegt,<br />

Und dann empfange den verdienten Tod.<br />

Dietrich.<br />

Doch, wenn sich Günther weigert − und er wird<br />

Sich weigern, se<strong>in</strong>en Mann herauszugeben − ?<br />

Chriemhild.<br />

Dann habt Ihr Schwerter, und sie haben Blut.<br />

Etzel.<br />

Ja, blut’gen Kampf, wenn sie nicht Sühne wollen;<br />

Denn, edle Degen, ist das nicht gerecht?<br />

Dietrich.<br />

127

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!