Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
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Die Vorigen. Sirith stellt sich auf die unterste Stufe des Throns; der Marschalk kehrt zurück, mit ihm Günther,<br />
Hagen, Dankwart, Ortw<strong>in</strong> und Edle von Isenland.<br />
Sirith.<br />
Ihr seyd gegrüßt im Namen me<strong>in</strong>er Herr<strong>in</strong>,<br />
<strong>Der</strong> hohen König<strong>in</strong> von Isenland,<br />
<strong>Der</strong> Herrscher<strong>in</strong> des Meeres r<strong>in</strong>gs umher.<br />
Günther.<br />
Dank, Fraue, für den Gruß; doch hoff’ ich ihn<br />
Von De<strong>in</strong>er Herr<strong>in</strong> selbst.<br />
Sirith.<br />
Sie fragt durch mich,<br />
Was Dich geführt an ihres Reiches Küsten?<br />
Günther.<br />
<strong>Der</strong> Ruf von ihrer Schönheit, ihrer Macht<br />
Und ihrem Heldenmuth ist übers Meer<br />
Zu uns gedrungen, und manch edler König,<br />
<strong>Der</strong> ihrer sich nicht unwerth achten darf,<br />
Hat zu sich selbst gesagt: o wär’ sie me<strong>in</strong>!<br />
So hab’ auch ich gedacht, und ihrem Rufe,<br />
Wie e<strong>in</strong>e Maid dem Ton der Nachtigall,<br />
Nachgehend, b<strong>in</strong> ich endlich hier gelandet,<br />
Daß ich zu me<strong>in</strong>er Herr<strong>in</strong> sie erwürbe.<br />
Sirith.<br />
Das De<strong>in</strong> Begehr? Und ist Dir auch bekannt – –<br />
Günther.<br />
Ich weiß, dreifachen Kampf muß ich bestehen.<br />
Sirith.<br />
Und wenn sie Dich besiegt?<br />
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