Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Und fragt Euch, wer Ihr seyd, von wannen Ihr,<br />
In welcher Absicht Ihr zu uns gekommen?<br />
Die Purpursegel zeigen e<strong>in</strong>en König,<br />
Die weiße Fahn’ e<strong>in</strong> friedliches Begehr.<br />
Günther.<br />
Ich heiße Günther, der Burgunden König<br />
Am fernen Rhe<strong>in</strong>’, und dies s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Mannen.<br />
Was mich hieher geführt hat, ist so freundlich<br />
Und gut von Art, daß selbst der Frühl<strong>in</strong>g nicht<br />
In bessrer Absicht auf die Erde kommt;<br />
Doch nur der Kön’g<strong>in</strong> selbst kann ich’s entdecken,<br />
Und deshalb wünsch’ ich gastlichen Empfang.<br />
Marschalk.<br />
Den f<strong>in</strong>det jeder, der <strong>in</strong> Frieden kommt.<br />
Drum bitt’ ich, edler König, folge mir.<br />
Siegfrid.<br />
Ich bleib’, um Wacht zu halten bei den Schiffen.<br />
(Er zieht Günther bei Seite, heimlich.)<br />
Geh’ nur voran, unsichtbar folg’ ich Dir.<br />
Man soll vor’m Kampf mich <strong>in</strong> der Burg nicht<br />
sehen;<br />
Wenn aber auf dem Kampfplatz e<strong>in</strong>e Hand<br />
Die De<strong>in</strong>e drückt, so wisse, Siegfrid ist’s.<br />
Sey gutes Muths! der Preis wird Dir gewonnen:<br />
Denn ich b<strong>in</strong> stark und unverwundbar auch,<br />
Und helfend werd’ ich Dir zur Seite stehen.<br />
(Er tritt zurück.)<br />
Günther (zum Marschalk).<br />
So zeige mir den Weg, ich folge Dir<br />
(<strong>Der</strong> Marschalk, dann Günther, nach ihm Hagen, Dankwart und Ortw<strong>in</strong>, zuletzt das beiderseitige Gefolge gehen<br />
zur L<strong>in</strong>ken ab.)<br />
29