Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
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<strong>Der</strong> − weiß ich wohl − den Todten Kränze<br />
w<strong>in</strong>det. −<br />
Doch seht! e<strong>in</strong> großer Theil der Nacht verrann:<br />
Des Festes Ende sey hiermit verkündet.<br />
(Sie steht auf; Trompeten und Pauken lassen sich hören; unterdessen verlassen Alle ihre Sitze und kommen <strong>in</strong><br />
den Vorgrund.)<br />
Etzel.<br />
Nun, König Günther und Frau König<strong>in</strong>,<br />
Und alle Günthers Mannen, habet Dank,<br />
Daß Ihr verherrlicht unsern Hochzeittag!<br />
Ruht wohl! Die Kämm’rer werden Euch geleiten;<br />
Alle<strong>in</strong> vergebt! die Wohnung ist nur schlecht:<br />
Sie ward <strong>in</strong> Eil’ für dieses Fest gezimmert.<br />
Günther.<br />
Die Gastlichkeit schmückt jede Wohnung aus.<br />
Brunhild (zu Chriemhild).<br />
Schlaf’ wohl, Frau Kön’g<strong>in</strong>! Mag dem goldnen<br />
Lager<br />
Ke<strong>in</strong> freudescheuchender Gedanke nah’n!<br />
(Alle Burgunden gehen zur L<strong>in</strong>ken, Etzels Hofleute im H<strong>in</strong>tergrunde ab.)<br />
Zweiter Auftritt.<br />
Etzel, Chriemhild, Blödel, Dietrich, Rüdiger, Ir<strong>in</strong>g und Hawart.<br />
Chriemhild.<br />
Gieb Acht! gieb Acht! Du böse gift’ge Schlange,<br />
Daß Du nicht schlechter schläfst, als ich, daß Dir<br />
Nicht etwas träumt von Rache, blut’ger Rache!<br />
(Zu Etzeln.)<br />
Ja, König! dieß ist unsre Hochzeitnacht;<br />
Jetzt denk’ an die verheiß’ne Morgengabe.<br />
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