Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
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Todt, beide todt!<br />
(Er kommt mit Rüdiger und dem Gefolge allmählig nach vorn.)<br />
O schreckenvolle Nacht!<br />
Zwei glanz- und machtbegabte Königshäuser<br />
hast Du verschlungen <strong>in</strong> die F<strong>in</strong>sterniß.<br />
Wie wird die jüngste Nacht der Erde seyn,<br />
Wenn sie an Schrecken Dich soll übertreffen!<br />
(<strong>Der</strong> Morgen bricht im H<strong>in</strong>tergrunde an.)<br />
Rüdiger.<br />
Welch’ volle Buße dieß für Siegfrids Leben.<br />
Dietrich.<br />
Ne<strong>in</strong>! das geschieht um e<strong>in</strong>en Todten nicht.<br />
Er, der des Lebens ew’ge Kette flicht,<br />
Hat hier gehegt e<strong>in</strong> irdisch Weltgericht.<br />
Rüdiger.<br />
Und hat e<strong>in</strong> schweres Joch von uns genommen,<br />
Und e<strong>in</strong>e bess’re Zeit wird leuchtend kommen,<br />
Wie dort der Morgen durch die Wolken bricht.<br />
Dietrich.<br />
<strong>Der</strong> Erde langes Unglück ist gerochen:<br />
Die Völkergeißel hat der Herr zerbrochen;<br />
Erbarmend hat er unser Volk befreit<br />
Von wilden Horden schnöder Dienstbarkeit,<br />
Erlöst vom f<strong>in</strong>stern Heidenthum die Erde:<br />
(Rüdigern die Hand reichend.)<br />
Nun laßt uns handeln, daß es besser werde.<br />
(<strong>Der</strong> Vorhang fällt.)<br />
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