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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Die Zunge me<strong>in</strong>es Weibes nöthig hätte.<br />

Doch jetzt bekenne, hab’ ich Dir gesagt,<br />

Ich hätte je Brunhildens Gunst gewonnen?<br />

Chriemhild.<br />

Du hast es nicht gesagt, ich hab’s gedacht.<br />

Hagen.<br />

Legt auch die Furcht e<strong>in</strong> gültig Zeugniß ab?<br />

Brunhild.<br />

Die Sklav<strong>in</strong> zeugt zu Gunsten ihres Herrn.<br />

Ich will ke<strong>in</strong> Zeugniß; Rach’ ist me<strong>in</strong> Begehr.<br />

Siegfrid.<br />

Wenn Ihr nicht glauben wollt, so heb’ ich hier<br />

Die Hand zum Himmel – und ich weiß gar wohl,<br />

Fest wird von oben her die Hand ergriffen,<br />

Die man zum heil’gen Eid nach oben streckt –<br />

Doch heb’ ich me<strong>in</strong>e Hand empor und schwöre,<br />

Ich habe diese Lüge nicht gesagt.<br />

Günther.<br />

Ich glaube De<strong>in</strong>em Schwur.<br />

Siegfrid.<br />

So glaub’ auch das:<br />

Hält man die Weiber nicht <strong>in</strong> guter Zucht,<br />

So jagen sie den Frieden aus der Welt.<br />

Straf’ Du die De<strong>in</strong>’, ich will die me<strong>in</strong>e strafen,<br />

Daß sie nicht künftig noch durch leichtes Wort<br />

Zu schwerem Streit und Unheil Anlaß geben.<br />

Günther.<br />

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