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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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(nach e<strong>in</strong>er Pause des Erstarrens zur Erde niedersprechend).<br />

Schläfst Du, me<strong>in</strong> Lieb? O! wohl Dir, daß Du schläfst,<br />

Daß Du nicht weißt, was auf der Welt geschieht,<br />

Nicht siehst das Feuermal auf me<strong>in</strong>er Stirn!<br />

Wohl Dir, daß Du nicht träumst, daß Dir ke<strong>in</strong> Traum<br />

Vorspiegeln kann, wie Chriemhild Schwüre bricht! −<br />

Ne<strong>in</strong>! träume nur! Doch träume von der Nacht,<br />

Die kommen wird, wo ich die Buß’ empfange<br />

Für alles, was der Haß an uns verbrach,<br />

Für De<strong>in</strong>en Mord und De<strong>in</strong>es Weibes Schmach.<br />

(Sie geht. <strong>Der</strong> Vorhang fällt.)<br />

Fünfter Aufzug.<br />

Scene: Das Zelt König Etzels im Lager der Hunnen am Rhe<strong>in</strong>. Abend.<br />

Erster Auftritt.<br />

Etzels Hochzeitmahl. In der Mitte sitzen unter Baldach<strong>in</strong>en rechts Etzel und Chriemhild, l<strong>in</strong>ks Günther und<br />

Brunhild; zur Seite auf Bänken, die mit Teppichen behangen s<strong>in</strong>d, rechts: Blödel, Dietrich, Rüdiger, Ir<strong>in</strong>g und<br />

Hawart, l<strong>in</strong>ks: Eckart, Hagen, Dankwart, Ortw<strong>in</strong> und Volker. Etzels Hofges<strong>in</strong>de dienend h<strong>in</strong>ter den Sitzenden.<br />

Indem derVorhang aufgeht, heben Alle, außer Etzel und Chriemhild, die Becher und rufen: „Heil und Glück!“ dazu<br />

außerhalb der Scene Trompeten und Pauken.<br />

zu Etzel).<br />

Günther (se<strong>in</strong>en Becher, nachdem die Andern die ihrigen schon niedergesetzt, noch empor haltend,<br />

Dieß, König, edler Schwäher, noch zuletzt<br />

Auf unsers Bunds Gedeihen: mög’ er grünen,<br />

So wie e<strong>in</strong> Baum am Rand des Stromes grünt.<br />

Hagen.<br />

Wenn ihn die Fluth des Stromes nicht verschl<strong>in</strong>gt.<br />

Etzel.<br />

Dank, König Günther! Unser Bund gedeihe<br />

Wie er aufrichtig war.<br />

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