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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Ich werde nicht. Entled’gen will ich mich<br />

Deß mir verhaßten Weibes, dessen Thorheit<br />

Den edelsten der Freunde mich gekostet.<br />

Hagen.<br />

Me<strong>in</strong> theurer Herr, me<strong>in</strong> König! o bedenke!<br />

Willst Du die Schwester, die so viel erlitten,<br />

Die Trauernde, nun grausam mit dem Heiden<br />

Zur zwoten schimpflichen Vermählung zw<strong>in</strong>gen?<br />

Günther.<br />

Dir ziemt es wohl, von Grausamkeit zu sprechen,<br />

<strong>Der</strong> ihr den Mann erschlug, die Schätze raubte,<br />

Den Sohn vom Mutterherzen riß.<br />

Hagen.<br />

Für Dich.<br />

Brunhild.<br />

Du bist e<strong>in</strong> Sohn des Glückes; freundlich beut es<br />

Dir e<strong>in</strong>en zweiten <strong>Nibelungen</strong>hort.<br />

Hagen.<br />

Entsetzlich wahr! e<strong>in</strong> <strong>Nibelungen</strong>hort!<br />

O ziehe De<strong>in</strong>e Hand zurück, me<strong>in</strong> König!<br />

Wenn Du ihn nimmst, verräthst Du selbst De<strong>in</strong><br />

Heil;<br />

Du schärfst das Eisen selbst für De<strong>in</strong>e Brust;<br />

Die gift’ge Schlange nährest Du mit Gift,<br />

Damit sie tödtlicher Dich e<strong>in</strong>st verwunde.<br />

<strong>Der</strong> Schwergekränkten willst Du Macht verleihen?<br />

Wie? glaubst Du etwa, Herr, an e<strong>in</strong>e Tugend,<br />

Vor der die Engel selbst erschrecken würden,<br />

Das fähig zu verzeih’n, was wir gethan?<br />

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