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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Rüdiger.<br />

Es ist nicht ungerecht.<br />

Volker.<br />

Gerechtigkeit ist oft der Ehre fe<strong>in</strong>d.<br />

Günther.<br />

Und käm’ e<strong>in</strong> Himmelsbot’ und brächte mir<br />

Von Gott den Spruch, die Buße sey gerecht,<br />

Ich würde sie und könnte sie nicht zahlen.<br />

Wofür denn gäb’ ich Lösung? Für me<strong>in</strong> Leben.<br />

Wie mögt Ihr thöricht nun me<strong>in</strong> Herzblut fordern,<br />

Da sonder Herzblut ich nicht leben kann?<br />

Und sagt Ihr: gieb den Freund <strong>in</strong> unsre Hände,<br />

So ist’s, als sprächt Ihr: gieb De<strong>in</strong> Herzblut her!<br />

Denn was ist Leben ohne treuen Freund?<br />

Volker.<br />

Mit Recht giebst Du der Treue solchen Werth:<br />

Sie ist der Grundbau, der das Leben trägt.<br />

Auf Weibestreue ruht des Hauses Glück,<br />

Auf Freundestreue ruht des Mannes Muth,<br />

Auf K<strong>in</strong>destreue ruht des Alters Trost,<br />

Auf Dienertreue ruht der Habe Wohl,<br />

Und auf der Mannen Treu’ der Reiche Macht.<br />

(Zu Hagen.)<br />

Nun, red’ auch Du.<br />

Hagen.<br />

Was hätt’ ich hier zu sagen?<br />

Dietrich (zu Günther).<br />

O König, horch auf e<strong>in</strong>es Mannes Wort,<br />

Den, wenn er auch bei De<strong>in</strong>en Gegnern steht,<br />

De<strong>in</strong> Mißgeschick mit Trauer würd’ erfüllen.<br />

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