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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Mir ist so bange, nie war mir so bange,<br />

Wann Du zu Felde zogst. O bleib’ daheim!<br />

Siegfrid.<br />

<strong>Der</strong> König hat me<strong>in</strong> Wort; er nimmt es mit,<br />

Und wie dem Herrn die treue Dogge, folgt<br />

<strong>Der</strong> Mann dem Wort.<br />

Chriemhild.<br />

Nicht me<strong>in</strong>e Ahnung nur<br />

Auch böse Träume haben mich gewarnt.<br />

Du warst im Thal, zwei Berge stürzten plötzlich<br />

Ob Dir zusammen und begruben Dich.<br />

Siegfrid.<br />

Hei! Solch e<strong>in</strong> mächtig Grabmal wünscht’ ich<br />

mir.<br />

Chriemhild.<br />

O spotte nicht! Ich träumte noch e<strong>in</strong>mal:<br />

Ich sah Dich laufen über e<strong>in</strong>e Heide,<br />

Zwei Eber jagten Dich, und wo Du liefst,<br />

Da wurden Blumen roth: zuletzt verschwandest<br />

Du mir im Nebel und ich we<strong>in</strong>te sehr.<br />

Siegfrid.<br />

Ei, wenn im Traume man die Zukunft sähe,<br />

So wär’ im Traum man klüger als im Wachen.<br />

Chriemhild.<br />

Ich fühl’, ich weiß, wenn Du jetzt von mir gehst,<br />

So ist’s vorbei; ich seh’ Dich niemals wieder.<br />

Siegfrid.<br />

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