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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Vierter Auftritt.<br />

Während zur Messe geläutet wird, versammeln sich Volk und Edle, unter den Letzten ist Volker, Hagen und<br />

Dankwart.<br />

Dankwart.<br />

Die edlen König<strong>in</strong>nen kommen beide<br />

Und auch die Könige zum heil’gen Amt.<br />

Ihr mögt hier harren, daß Ihr ihnen folget,<br />

Denn vorher e<strong>in</strong>zugeh’n geziemet nicht.<br />

Nun schaart Euch so, daß Ihr die Kommenden<br />

Mit guter Zucht und Sitte mögt empfangen,<br />

So wie es Brauch ist Königen zu thun.<br />

(Die Edlen stellen sich so, daß sie von der Thür des Münsters an zwei entgegengesetzte Reihen bilden, die nach<br />

vorn ause<strong>in</strong>ander gehen; das Volk aber h<strong>in</strong>ter ihnen steht.)<br />

Fünfter Auftritt.<br />

Die Vorigen. Brunhild von der Rechten und Chriemhild von der L<strong>in</strong>ken, jede von ihren Frauen begleitet, treten auf.<br />

Sie kommen aus dem Vordergrunde, und wenden sich dem Münster zu; Chriemhild ist etwas voraus, so daß sie<br />

den Münster zuerst erreichen würde.<br />

Brunhild.<br />

Was eilst Du, Chriemhild? steh! und wag’ es<br />

nicht<br />

Zuerst des Münsters Halle zu betreten.<br />

Chriemhild (stehen bleibend).<br />

Warum’s nicht wagen? Wär’ es e<strong>in</strong> Vergeh’n?<br />

Brunhild.<br />

Ha! willst Du mir den Vorrang streitig machen?<br />

Chriemhild.<br />

Gewiß nicht. Aber Schwäger<strong>in</strong>nen sollten<br />

Darum nicht rechten.<br />

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