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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Gefährlich als der Haß <strong>in</strong> ihren Mauern.<br />

<strong>Der</strong> Wuth des Sturmes trotzt der eichne Pfosten,<br />

Des schwachen Wurmes Biß zertrümmert ihn.<br />

Günther.<br />

Du hörst, daß der Verschwiegenheit gelobt.<br />

Hagen.<br />

O Herr! auf die Beständigkeit des W<strong>in</strong>des<br />

Und auf des Meeres Stille magst Du rechnen,<br />

Auf die Verschwiegenheit des Menschen nicht –<br />

Günther.<br />

Wie sprichst Du also, me<strong>in</strong> getreuer Degen?<br />

So könnt’ ich auch nicht auf die De<strong>in</strong>e bau’n?<br />

Hagen.<br />

Auf die Verschwiegenheit des Menschen, me<strong>in</strong>’ ich’,<br />

<strong>Der</strong> außer Dir auf Erden etwas liebt.<br />

Ich, Herr, b<strong>in</strong> De<strong>in</strong>: die Treue gegen Dich<br />

Ist me<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>z’ge Lieb’ auf dieser Welt,<br />

Und Ehre, sonst des Mannes König<strong>in</strong>,<br />

Ist doch bei mir die Diener<strong>in</strong> der Treue.<br />

Dies weißt und glaubst Du, Herr, und dies erwägend<br />

Gehorche jetzt der Treue treuem Rathe,<br />

Gieb auf das Werk des Trugs und der Gefahr.<br />

Günther.<br />

Ich kann das Herz nicht von dem Vorsatz wenden:<br />

Die Maid ist schön und ihre Kron’ ist reich.<br />

Hagen.<br />

Frei magst Du wählen, das ist Königsrecht;<br />

<strong>Der</strong> treue Mann soll prüfen nur und rathen,<br />

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