28.03.2013 Aufrufe

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Siegfrid.<br />

Ich hab’s gelobt, gelob’ es abermals.<br />

Günther.<br />

Doch hast Du jetzt gebrochen De<strong>in</strong> Gelübde.<br />

Siegfrid.<br />

Das ist ke<strong>in</strong> Bruch: (auf Hagen deutend) er ist<br />

De<strong>in</strong> treuer Mann.<br />

(Er geht ab.)<br />

Günther.<br />

Du blickest f<strong>in</strong>ster; Dir gefällt es nicht.<br />

Hagen.<br />

Ne<strong>in</strong>, König, mir gefällt dies alles nicht.<br />

Daß er für Dich gekämpft, das lässt sich dulden:<br />

Man d<strong>in</strong>get Kämpfer und Du zahlst ihm Lohn;<br />

Doch, daß er nun auch <strong>in</strong> das Heiligthum<br />

Des Brautgemaches Dich begleiten soll,<br />

Wo Keuschheit selbst die dunkelste der Nächte<br />

Zu hell noch f<strong>in</strong>det, und sie dunkler macht,<br />

Um sich vor ihrem Sieger dre<strong>in</strong> zu hüllen;<br />

Daß er der Frauen Leib berühren soll,<br />

Die Du erkürst zur Bett- und Throngenoss<strong>in</strong>,<br />

Zur Mutter künft’ger Kön’ge von Burgund,<br />

Das dünkt mich ungefüg’ und schwere Schuld.<br />

Günther.<br />

Soll unvollendet bleiben dieses Werk?<br />

Soll ich dies schöne Königreich, das halb<br />

Mir schon gewonnen ist, nun von mir stoßen?<br />

Ist’s nicht des Königs Pflicht, die Macht zu<br />

mehren,<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!