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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Nun, gieb den We<strong>in</strong>!<br />

(Kurze Pause.)<br />

Hagen.<br />

Ich habe ke<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>.<br />

Siegfrid.<br />

Hei, Wunderlicher! Brot und ke<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>!<br />

Gehören Brot und We<strong>in</strong> denn nicht zusammen,<br />

Wie Leib und Leben oder Fried’ und Freude?<br />

Hagen.<br />

Des lieben Gottes We<strong>in</strong> quillt allerwärts.<br />

Sieh dort des Quelles flüssiges Krystall!<br />

Das kühlt die Brust; weht Kühlung doch herüber.<br />

(Er geht zu der Quelle.)<br />

Nur nicht bequem ist hier der Trunk gemacht.<br />

(Er legt die Waffen ab, knieet an das Becken und tr<strong>in</strong>kt.)<br />

Siegfrid (während dessen.)<br />

Ja, das ist Gottes Wille, mühsam soll<br />

<strong>Der</strong> Mensch erkämpfen, was er braucht und<br />

wünscht,<br />

Daß stets er <strong>in</strong> des Kampfes Uebung bleibe.<br />

Hagen (nachdem er aufgestanden, die Waffen nehmend.)<br />

O süße Labung! − Tr<strong>in</strong>kst Du auch?<br />

Siegfrid.<br />

(Er legt die Waffen von sich.)<br />

Ja wohl.<br />

Hagen.<br />

Auf lange stillt Dir dieser We<strong>in</strong> den Durst.<br />

(Siegfrid knieet nieder, um zu tr<strong>in</strong>ken; Hagen nimmt still Siegfrids Waffen weg, zieht dessen Schwert und stößt es<br />

ihm zwischen den Schultern <strong>in</strong> den Rücken; dann flieht er schnell nach der andern Seite.)<br />

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