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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Heimat<br />

V on Georg Ruseler<br />

Heimat, teure Heimat / Du meiner Seelen Amme!<br />

Als ich ein Kind war, seltsame Weisen / Sangst du mir sacht in das Ohr,<br />

Vom wilden Jäger, von Wodan und Donar / Und ändern Gewaltigen.<br />

Da hört ich, wie Widukind stritt / Und die Stedinger starben,<br />

Wie ein kluger Graf I Vor unendlichen Greueln <strong>des</strong> Kriegs<br />

Die Lande bewahrte.<br />

0 , deine Sagen und Märchen / Und bunten Geschichten, sie alle,<br />

W ie sie das Herz mir durchglühten! / Dann könnt ich nicht schlafen,<br />

Und seltsam winkten / Durchs niedrige Fenster<br />

Alle Sterne <strong>des</strong> Himmels herein I Und der leuchtende Mond,<br />

Bis endlich das Rauschen der Eichen I Mich dennoch in Schlummer<br />

Heimat, teure Heimat!<br />

Als ich größer dann ward, alle Welt I W ollt ich durchstürmen mit<br />

Da reichtest du lächelnd die Hand mir, / Ein sonniges Mädchen,<br />

Und sprachst: „Gemach, auch hier ist die Welt!<br />

Ihren Widerschein sieh funkeln / Und strahlen in meinen Augen.<br />

Wandre mit mir!"<br />

Gehorsam war ich, und Hand in Hand / Über die weite Heide<br />

Schritten wir sinnend dahin, i Grüßten leise die toten Helden,<br />

gewiegt.<br />

eilendem Fuß.<br />

Die unter dem Hünenstein schlafen, l Und tief im Dunkel <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />

Uralte, sturmzerrissene Eichen / Grüßten wir auch,<br />

Die längst schon keimten und grünten, / Eh hier in den Landen ringsum<br />

Die erste der Glocken erklang.<br />

Am Gestade <strong>des</strong> blinkenden Stromes / Wallten wir staunend hinab<br />

Bis zur salzigen See;<br />

Auftut seine Tore das Land, / Die Schätze der W elt zu empfangen<br />

Und seine Güter zu schenken der Welt.

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