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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Beiträge zur Geschichte der <strong>Oldenburger</strong> M alerei in der Grafenzeit 69<br />

rechts vorn nicht so klar bezeichnet ist, wie etwa bei Jan Steen, so<br />

möchte ich auf dem Bilde trotzdem eine Hochzeitsgesellschaft sehen,<br />

aber nicht eine Hochzeit zwischen einem Bremer und einer Ovel-<br />

gönnerin, wie G. Göttsche dem Bremer Katalog (1829) nachschreibt.<br />

Klarheit schaffen die beiden Wappen am Kamin. Das linke (vom Beschauer<br />

aus) ist das <strong>Oldenburger</strong> (nicht Ovelgönner), und das rechte<br />

(vom Beschauer aus) das Bremer. Die Schlüsse, die aus diesen beiden<br />

W appen gezogen werden, sind falsch. Da nach heraldischer Gepflogenheit<br />

bei zwei Wappen nebeneinander das heraldisch rechts (vom Beschauer<br />

aus links) stehende Wappen stets das <strong>des</strong> Mannes, das links<br />

stehende das der Frau ist, handelt es sich also um eine Hochzeit<br />

zwischen einem <strong>Oldenburger</strong> und einer Bremerin. Mehr kann vorläufig<br />

nicht gesagt werden.<br />

Seit 1640 finden wir Heimbach in Italien und können ihn dort<br />

noch 1651 nachweisen. So entstand 1645 das Bildnis <strong>des</strong> Papstes<br />

Innocenz X., eine ganz bescheidene Arbeit in ovalem Format (14,9 X 11,5).<br />

Vgl. G. Göttsche, a. a. 0 . Abb. 30. Wenn Heimbach nach W inkelmann<br />

auch „bei Babst, Cardinälen und vornehmen Herren nach Ausweise<br />

seiner Bullen und Briefe sehr geliebt gehalten wurde“ , so ist<br />

wohl kaum anzunehmen, daß dieses kleine und unbedeutende Bild,<br />

wenn wir es mit dem von Velasques vergleichen, einem persönlichen<br />

Auftrag <strong>des</strong> Papstes seine Entstehung verdankt, sondern nur durch<br />

seine erst kurz vorher erfolgte Thronbesteigung veranlaßt sein wird.<br />

Am bekanntesten ist Wolfgang Heimbach den <strong>Oldenburger</strong>n<br />

durch sein Bildnis geworden, das den Grafen Anton Günther auf<br />

seinem Lieblingspferd „Kranich" darstellt. G. Göttsche nennt den<br />

Grafen einen „Pferdenarren und säckelgefüllten Kompromißpolitiker“ .<br />

A ber abgesehen von dem säckelgefüllten Kompromißpolitiker, der<br />

stilistisch ganz unmöglich ist, weiß jeder <strong>Oldenburger</strong>, der sich mit<br />

oldenburgischer Geschichte beschäftigt hat, daß Anton Günther ein<br />

großer Pferdeliebhaber war und die heute so berühmte olden-<br />

burgische Pferdezucht zum Teil auf seine Pflege zurückgeht34). Man<br />

sollte sich doch vor Schlagworten, die mit wissenschaftlicher Forschungsarbeit<br />

nichts zu tun haben, hüten!<br />

Für das Jahr 1651 läßt sich Heimbach beim kunstliebenden Fürsten<br />

Octavio Piccolomini auf Schloß Nachod in Böhmen nachweisen,<br />

den er nach Ausweis eines Briefes auch gemalt hat. Im folgenden Jahr<br />

geben uns von Ovelgönne aus an den Fürsten geschriebene Briefe<br />

wertvolle Aufschlüsse über Heimbachs derzeitige Lebenslage. Trotz<br />

seiner bisherigen Bemühungen, vom <strong>Oldenburger</strong> Hofe Arbeitsaufträge<br />

34) Göttsche, G., a .a .O . S. 10.

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