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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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kleidete. Auf seinen zahlreichen Inspektionsreisen lernte er das <strong>Oldenburger</strong><br />

Land gründlich kennen und nahm vielfach Gelegenheit, auf das<br />

Volksschulwesen im kirchlichen Sinne einzuwirken. In seinen Mußestunden<br />

waren ihm Beschäftigung mit Mathematik und Botanik eine<br />

willkommene Anregung und Erholung.<br />

Infolge <strong>des</strong> Umsturzes schied er 1918 aus seinem bisherigen Amt<br />

aus, fand aber Wiederverwendung auf anderem Gebiet. Der Staat ermöglichte<br />

ihm eine kurzfristige Ausbildung auf dem Gebiet der geschichtlichen<br />

Hilfswissenschaften und <strong>des</strong> Archivwesens in Dahlem,<br />

und so wurde er Nachfolger <strong>des</strong> Geh. Archivrats Dr. Georg Sello am<br />

Lan<strong>des</strong>archiv. 1924 wurde er auch noch mit der Leitung der Lan<strong>des</strong>bibliothek<br />

beauftragt als Nachfolger von Geheimrat Dr. Kühn.<br />

In seinem neuen Wirkungskreis fand sich Goens sehr bald zurecht,<br />

da beide Institute gut geordnet waren und über ein erfahrenes Personal<br />

der mittleren Laufbahn verfügten. Besonders fühlte er sich der Bibliothek<br />

verbunden, wo er in dem Inspektor Aulenbacher und später in<br />

seiner eigenen Tochter tüchtige Mitarbeiter hatte. Er betätigte sich hingebungsvoll<br />

am Ausbau <strong>des</strong> Schlagwortkatalogs, wobei er Karte um<br />

Karte mit seiner umständlichen Handschrift selbst schrieb. Im Staatsarchiv,<br />

das damals räumlich noch unter einem Dach mit der Bibliothek<br />

lebte, hatte er in der Person <strong>des</strong> Archivinspektors G. Carstens einen<br />

zuverlässigen Mitarbeiter der Selloschen Schule, der ihm manche A rbeit<br />

abnahm, so daß er sich um so mehr literarischen Arbeiten widmen<br />

konnte. Er verfaßte Aufsätze über „Die Kirche <strong>des</strong> Mittelalters im ev.<br />

Gebiet <strong>des</strong> Hzgts. Oldenburg“ (Oldb. Jb. 32/1928), „Die Einziehung<br />

der Kirchengüter während der Reformationszeit im ev. Gebiet <strong>des</strong><br />

Hzgts. Oldbg." (Oldb. Jb. 31/1927), „Die Bauernhöfe der Moormarsch<br />

und <strong>des</strong> Wüstenlan<strong>des</strong>" (Olb. Jb. 32/1928), und zusammen mit B. Rams-<br />

auer „Stedingen beiderseits der Hunte in alter und neuer Zeit“ , mit<br />

Bauernregister (Oldb. Jb. 28/1924). Auf Grund seiner Stellung war er<br />

in den Vorstand <strong>des</strong> damaligen Lan<strong>des</strong>vereins f. Altertumskunde berufen<br />

worden, wo er längere Jahre beratend mitwirkte. In der Historischen<br />

Kommission <strong>für</strong> Niedersachsen, wo er das Land Oldenburg<br />

vertrat, fand er leider keinen rechten Kontakt, dagegen brachte ihm<br />

manche archivalische Auskunft anregende Beziehungen zu fremden Gelehrten.<br />

Sein bleiben<strong>des</strong> Verdienst ist die Begründung der Staatlichen<br />

Münzsammlung in Verbindung mit dem Medizinalrat Dr. Willers. (Die<br />

Sammlung oldenburgischer Münzen wurde dem Staatsarchiv angegliedert.)<br />

Auf Grund dieser Kenntnisse wurde er Mitarbeiter am Handbuch<br />

der Münzkunde. 1932 trat er in den Ruhestand, bis ins hohe Alter<br />

durch Frische <strong>des</strong> Geistes begnadet. Hermann Lübbing.

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