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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Die Herbarts in Oldenburg 39<br />

„w o und wodurch die Jugend <strong>des</strong> gesitteten Bürgerstan<strong>des</strong> an öffentlichen<br />

Anstalten ihrer Bestimmung gemäß gebildet werde" und der<br />

Philologe König verbreitete sich „de utilitate studii philologici ad<br />

acuendum ingenium et emendandos mores“ . Den Antrittsreden der<br />

Lehrer folgten die Abschiedsreden der Abiturienten. Karl Dietrich<br />

Heinrich Gramberg erörterte „die Vorzüge der erblichen Monarchie<br />

vor anderen Regierungsformen", und Christian Gether aus Elsfleth<br />

ließ sich „über die Schwierigkeiten bei Beurteilung anderer, bei Bestimmung<br />

<strong>des</strong> Wertes oder Unwertes ihrer Handlungen" aus. Ihnen<br />

antwortete als Vertreter der zurückbleibenden Primaner Johann Georg<br />

Hedden aus Oldenburg mit einer Rede „über die würdigste Absicht<br />

eines Studierenden und die darauf von ihm anzustellende Wahl seiner<br />

Studien".<br />

Das anläßlich dieses Ehrentages von Manso der Öffentlichkeit<br />

vorgelegte „Verzeichnis der Lektionen, wie solche seit Johannis sind<br />

gehalten worden und den Winter hindurch ferner werden gehalten<br />

werden"55), gibt uns die Möglichkeit, den Stundenplan, nach dem<br />

der nun 16jährige Primaner Herbart unterrichtet wurde, zu rekonstruieren.<br />

Die wöchentliche Stundenzahl ist 31, eine Zahl, die nicht<br />

über das heute übliche Maß hinausgeht, so daß von Überbeanspruchung<br />

durch die Schule nicht die Rede sein kann. Der Unterricht fand in<br />

der Regel vormittags von 7 bis 10 und nachmittags von 2 bis 5 statt.<br />

Der Mittwoch- und der Sonnabendnachmittag waren schon schulfrei.<br />

In den beiden Religionsstunden (Montags und Donnerstags von 8 bis 9)<br />

behandelte Manso Baumgartens „theses“ , im nächsten Halbjahr<br />

wollte er jedoch nach Seilers „Compendium theol. in usum gymna-<br />

siorum" unterrichten. In der Philosophie (Montags und Donnerstags<br />

von 9 bis 10) hatte er die Ontologie und Psychologie noch nach Baumeisters<br />

„elementis philosophiae recentioris" vorgetragen. Die Mathematik<br />

wurde in 2 Abteilungen gelehrt. Da Manso aber mit Mathematik<br />

und Physik abwechselte und die Mathematik eben abgeschlossen<br />

hatte, hatte die Prima im Sommer 1792 keinen mathematischen Unter­<br />

richt gehabt. Ihr war da<strong>für</strong> Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 9<br />

die Naturlehre nach Krüger vorgetragen worden. Der Geschichtsunterricht<br />

war zweistündig (Mittwochs und Sonnabends von 9 bis 10)<br />

nach Achenwalls „Geschichte der heutigen vornehmsten europäischen<br />

Staaten" erteilt worden; dazu kam noch am Sonnabend von 10 bis 11<br />

die sogenannte „Zeitungsstunde". Die Geographie hatte Professor<br />

Ricklefs Mittwochs und Sonnabends von 7 bis 8 nach Faber vorgetragen.<br />

Im Lateinischen waren Montags, Dienstags und Freitags von 15<br />

bis 16 unter Mansos Aufsicht Ciceros Reden, Dienstags und Freitags von

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