27.07.2013 Aufrufe

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Beiträge zur Geschichte der <strong>Oldenburger</strong> M alerei in der Grafenzeit 83<br />

lieh damit gewandt, khünen wir nit erachten. Es ist bewußt, das vil<br />

andere alhie wohl von verneren und etwa gefährlicheren Ortten ihren<br />

Geburtsbrief bringen müssen."<br />

Vermutlich ist diese Stellungnahme der Malerzunft der Grund <strong>für</strong><br />

Stroys (undatierte) Eingabe an den Herzog Maximxilian von Bayern<br />

mit der Bitte um eine Empfehlung an den Grafen Anton Günther, durch<br />

<strong>des</strong>sen Vermittlung er sich eine Geburtsurkunde aus seiner Heimat<br />

holen wolle80).<br />

Am 9. Januar 1616 erwarb Hans Stroy das Bürgerrecht der Stadt<br />

München und zahlte da<strong>für</strong> die normale Gebühr von 3 Schillingen und<br />

6 Pfennigen01). Am 16. März <strong>des</strong>selben Jahres hat er „bürgerlich Pflicht<br />

getan“ 03).<br />

Zu seinem Wappen im Malermeisterbuch der Stadt München setzte<br />

er die Notiz: „Anno 1616 bin ich Johannes Stroe Maller von Zetel hier<br />

Meister worden und zu Oldenburg beim Wichhelm Riethausern gelrenet“<br />

. (So wörtlich vom Stadtarchiv München mitgeteilt!)<br />

Seit dieser Zeit nahm er auch Schüler auf. Im Jahre 1618 dingte<br />

er den Johannes Neumayr, den Sohn <strong>des</strong> Kunstführers W olf Neumayr,<br />

und 1621 trat Anton Hannemann bei ihm in die Lehre03).<br />

Was wir heute über Stroys Berufstätigkeit wissen, ist leider noch<br />

dürftiger als das, was uns von seinem Leben bekanntgeworden ist. W ir<br />

wissen zur Zeit nur von ihm, daß er zusammen mit Hans Thunauer<br />

(Donauer), Hans Oberhofer und Johann B. Geyrer 1616 Gewölbemalereien<br />

in der oberen Halle zur Kaisertreppe der Münchener Resi­<br />

denz ausführte04).<br />

Prof. Dr. Ernst Gall-München (Nymphenburg) spricht <strong>des</strong>halb die<br />

Vermutung aus, daß Hans Stroy nur vorübergehend im Kunststabe <strong>des</strong><br />

Herzogs Maximilian I. von Bayern tätig gewesen ist05). Eine Umfrage<br />

über ihn bei den Münchener Dozenten <strong>für</strong> Kunstgeschichte Dr. Alb.<br />

Bockler und Dr. Franz Roh blieb ohne Antwort.<br />

°°) München, Bayr. Hauptstaatsarchiv, Abt. Kreisarchiv München.<br />

01) München, Stadtarchiv, Kammerrechnung 1615, fol. 62.<br />

°-) München, Stadtarchiv, Ratsprotokoll 1616, fol. 52.<br />

03) Nagler, G. K., Neues allgemeines Künsterlexikon, 1847.<br />

M) Hätle, Chr., Geschichte der Residenz, 1883. Kunstdenkmäler Bayern I<br />

1146. — Bassermann, E., Die dekorative M alerei der Renaissance am bayrischen<br />

Hofe, 1900. — Amtlicher Führer <strong>des</strong> Residenzschlosses in München.<br />

M) Briefl. Mitteilung vom 10. Juli 1947.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!