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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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164 Nachrichten<br />

— selbst Spezialist <strong>für</strong> Moose — Sandstede in seinem Interesse <strong>für</strong> die<br />

Flechtenforschung bestärkte. Es kam zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit<br />

beider Männer, die ihre ehrenvolle Anerkennung 1897 in der<br />

gleichzeitigen Verleihung <strong>des</strong> Ehrenkreuzes 1. Klasse durch den damaligen<br />

Großherzog Nikolaus Friedrich Peter an den Schuldirektor<br />

und an den Bäckermeister fand.<br />

Sandstede widmete sich zunächst der Durchforschung der<br />

Flechtenflora seiner engeren und weiteren Heimat: der nordwestdeutschen<br />

Tiefebene, der Nordseeinseln, der Insel Neuwerk und<br />

der Insel Rügen. Es entstanden seine Arbeiten, die in den Abhandlungen<br />

<strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen Vereins Bremen in den Jahren<br />

1889, 1892, 1895, 1898, 1903 u. 1913 erschienen sind. Hierzu hat der<br />

Neunzigjährige jetzt noch eine Fortsetzung im Manuskript beendet.<br />

Frucht seiner emsigen Aufsammlungen ist das große Herbarium Olden-<br />

burgischer Flechten und der Flechten von Wangerooge im <strong>Oldenburger</strong><br />

Museum <strong>für</strong> Naturkunde.<br />

Durch seine Arbeiten kam er mehr und mehr mit den führenden<br />

Flechtenforschern <strong>des</strong> In- und Auslan<strong>des</strong> in Verbindung und wuchs<br />

zum anerkannten Spezialisten seines Faches heran. Er wandte sich im<br />

besonderen dem Studium einer einzigen, durch ungeheuren Formenreichtum<br />

ausgezeichneten und über die ganze W elt verbreiteten Flechtengattung,<br />

der Gattung Cladonia, zu. Der Weg von den<br />

„Cladonien <strong>des</strong> Nordwestdeutschen Tieflan<strong>des</strong> und der deutschen<br />

Nordseeinseln" in den Abhandlungen <strong>des</strong> Bremer Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins 1906, 1912 u. 1924 über den umfangreichen Band „Die<br />

Gattung Cladonia“ in Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz, 1911, zu seiner Ergänzung von Wanios<br />

„Monographia Cladoniarum universalis", 1938, zeigt den Verlauf und<br />

die weltweite Ausweitung seiner Studien. Als Spezialisten gingen ihm<br />

in fortschreitendem Maße aus allen Erdteilen Proben dieser formenreichen<br />

Pflanzengruppe zur Bestimmung und Bearbeitung zu. So begann<br />

er 1917 mit der Herausgabe seines umfangreichen Sammlungswerkes<br />

getrockneter Cladonien-Flechten, genannt „Sandstede Cladoniae exsic-<br />

catae", das in 133 Faszikeln 1886 Arten und Formen allein dieser Gattung<br />

Cladonia enthält. Diese Sammlung erschien in 50 Exemplaren, die<br />

an die Museen und wissenschaftlichen Institute der ganzen W elt hinausgingen.<br />

Viele davon sind im Laufe <strong>des</strong> letzten Krieges verlorengegangen.<br />

Sein letztes, eigenes Exemplar verblieb dem <strong>Oldenburger</strong><br />

Museum.<br />

Sein ungeheures, bis 1912 gesammeltes Studienmaterial an Flechten<br />

— es waren 400 Pakete, die eine Waggonladung <strong>für</strong> sich ausmachten —

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