27.07.2013 Aufrufe

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64 Karl Sichart<br />

Wenn wir dann ferner hören, daß Christian von Apen im Jahr<br />

1590 von den Vorstehern <strong>des</strong> Schüttings „vor de slachtinge, so anno<br />

1547 vor Drakenborch is gesehen", die die Aufhebung der Belagerung<br />

Bremens durch die Kaiserlichen bewirkte, dreißig Taler erhielt, so ist<br />

wahrscheinlich, daß Christian von Apen dem Wunsche Dilichs entsprochen<br />

und wenigstens eine Skizze zu dem Schüttingsbilde zur<br />

Verfügung gestellt hat. Daraus schließt von Bippen, daß die Radierung<br />

Dilichs in seiner Bremischen Chronik ungefähr dem verschwundenen<br />

Schüttingsbilde entspricht.<br />

Das Bild mit der Signatur C. v. A. hat im großen Saale <strong>des</strong> Schüttings<br />

min<strong>des</strong>tens 120 Jahre gehangen. Dort sah es im Frühjahr 1710<br />

noch der Frankfurter Ratsherr Zacharias von Uffenbach, der etliche<br />

Tage später auch nach Delmenhorst kam und das dortige Schloß besichtigte.<br />

In seiner „Merkwürdigen Reise durch Niedersachsen" (1753)<br />

sagt er: „Im großen Gemach <strong>des</strong> Schüttings hängt an der Wand auch<br />

eine schlechte Schilderei, darauf eine Schlacht, so anno 1547 d. 24.<br />

(richtig 23.) Mai bei der Drakenburg gesehen, veranstaltet wird, dabei<br />

die Namen der vornehmsten Personen mit G old geschrieben sind8).“<br />

Das Bild muß sehr groß gewesen sein, wenn auf ihm noch Platz war,<br />

wenigstens die Namen der Heerführer neben die Figuren zu setzen.<br />

Auf der kleinen Dilichschen Radierung fehlen sie. W o das Bild geblieben<br />

ist, wissen wir nicht. Von Bippen mag recht haben, wenn er<br />

meint, daß das Urteil Uffenbachs über die „schlechte Schilderei"<br />

vielleicht dazu beigetragen habe, den Älterleuten der Kaufleute das<br />

Bild zu verleiden und bei der Neudekoration <strong>des</strong> großen Schüttingsaales<br />

einzuziehen.<br />

2. Johann Liß<br />

Eine reichhaltige Literatur hat der nach Steinbarts annehmbarer<br />

Vermutung um 1597 geborene Maler Johann L iß “), von seinem<br />

zeitgenössischen Biographen Sandrart „L ys" geschrieben und später<br />

als Mitglied der niederländischen Bent in Rom „Pan" genannt, durch<br />

die beiden Brüder G. A. und L. W. C. von Halem gefunden10), denen<br />

sich später G. Jansen angeschlossen hat11). Sie machten ihn zu einem<br />

*) Teil 2, S. 185.<br />

») Steinbart, K., Johann Liß, der Maler aus Holstein, Berlin 1940,<br />

Deutscher Verein f. Kunstwissenschaft, S. 5.<br />

l0) v o n Halem, G. A., Oldenburgische Geschichte, 1798, 11, 498. —<br />

v o n Halem, L. W . C., in „Blätter vermischten Inhaltes", 1792, 5. Bd.,<br />

6. Heft, S. 500.<br />

w) Jansen, G., Aus vergangenen Tagen, 1877, S. 182.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!