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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Einzelbesprechungen 169<br />

testantischen Konfessionen zu. — Der Kustos der Bremer Kunsthalle G. Busch<br />

macht uns mit einem deutschen Graphiker, Hans Ulrich Franckh, bekannt,<br />

der in ähnlich packender W eise wie der Franzose Callot die Leiden <strong>des</strong><br />

Krieges mit der Radiernadel dargestellt hat. — H. Schimank würdigt den<br />

Magdeburger Bürgermeister O. v. Guericke als Diplomat auf dem Kongreß zu<br />

Osnabrück ebenso wie als Naturforscher. — Der literarische Beitrag <strong>des</strong><br />

Tübinger Germanisten Hermann Schneider sucht die inneren Beziehungen<br />

zwischen dem Großen Krieg und der Dichtung aufzuspüren .<br />

Der eigentlich lan<strong>des</strong>geschichtliche W ert der Publikation liegt in den<br />

Beiträgen von P. Göttsching, H. Herse, L. Bäte und H. Rothert. Der erstgenannte<br />

behandelt Justus M öser und den Westfälischen Frieden, der zweite<br />

die Erwerbung der Braunschweiger Herzöge im Frieden von Osnabrück. (Es<br />

handelt sich um das Stift W alkenried am Südharz, eine auch als Ruine noch<br />

prächtige Erinnerung an die Blüte <strong>des</strong> romanischen Baustils.) L. Bäte entwirft<br />

ein kulturgeschichtlich fesseln<strong>des</strong> Bild der Stadt Osnabrück während<br />

der Kongreßverhandlungen. Der W estfälische Lan<strong>des</strong>historiker H. Rothert<br />

zeichnet in einem 'aus intimster Quellen- und Ortskenntnis entsprungenen<br />

Aufsatz das Leben eines Artländer Bauern zur Zeit <strong>des</strong> Großen Krieges. In<br />

mehr als einer Hinsicht möchte ich diesen Beitrag als den wertvollsten und<br />

lehrreichsten <strong>des</strong> Buches bezeichnen, weil er das kleinste Detail mit großer<br />

Linie zu verbinden weiß und den Hof Elting zu Vehs (Ksp. Badbergen) auf<br />

Grund seltener Hausarchivalien in seiner ganzen Entwicklung verfolgen kann.<br />

Ein schönes Beispiel, wie man Heimatgeschichte auch im kleinsten Dorf<br />

lebendig machen kann. Hermann Lübbing.<br />

Carsten, Rehder Heinz: Chauken, Friesen und Sachsen zw ischen<br />

Elbe und Flie. 2. Aufl. Hamburg, Hans. Gildenverlag 1948, 98 S.<br />

Die Überschriften der einzelnen Abschnitte lauten: Sagen und historische<br />

Nachrichten. Das Landschaftsbild in römischer Zeit. Älteste Ortsnamen und<br />

ihre stammeskundliche Zuordnung. Chaukische und friesische Funde. Die<br />

sächsische Landnahme südlich der Elbe. Vom W esen der sächsischen Kultur.<br />

Der chauko-friesische Stammesverband. Die Stämme in W esen und Art.<br />

Gerhard Lohse, Geschichte der Ortsnamen im östlichen Friesland (1939),<br />

vertrat den Standpunkt, unsere ältesten Ortsnamen, die auf -um und -ingen<br />

(-en), seien erst während der Völkerwanderung entstanden. Carsten dagegen<br />

weist sie der Zeit der ersten Besiedlung, dem 3. Jahrhundert v. Chr.,<br />

zu. Es ist schade, daß Carsten auf Lohses Begründung nicht eingeht. W ir<br />

hätten gern erfahren, was Carsten dagegen einwendet.<br />

Für Carsten sind die Bewohner einiger Gaue alle Friesen, die anderer<br />

alle Chauken. Die Dörfer der ersteren haben Namen mit der Endung -um,<br />

die der Chauken solche mit der Endung -ingen (-ens). Diese Scheidung ist<br />

nicht durchzuführen, einst noch weniger wie jetzt. Heute überwiegen im<br />

Jeverland zwar die Namen auf -ingen (-ens), aber W iefels hieß früher W ibel-<br />

sum, Ziallerns früher Saldersum und Utters noch in den Kirchenbüchern<br />

Ottersen, also ursprünglich genau wie Uttersum auf der Insel Föhr. Ebensowenig<br />

kann man in Butjadingen die Namen auf -um wie Oldensum, Sinsum,<br />

Blexen (Blegsum) sondern von denen auf -ingen (-ens), z. B. Isens, Sillens,<br />

W addens. Es ist schwer verständlich, daß Carsten auf Seite 43 schreibt, die<br />

Marsch der Provinz Groningen kenne nicht einen einzigen Namen auf -ingen.

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