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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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zu bekommen, waren „seine Angelegenheiten" anfänglich „recht mittelmäßig".<br />

Er glaubte aber durch Empfehlungen angesehener Persönlichkeiten<br />

eher zum Ziele zu kommen und bat <strong>des</strong>halb am 20. Februar<br />

1652 den Fürsten Piccolomini um ein Empfehlungsschreiben.<br />

Aus welchem Grunde Heimbach dieses nicht erhalten hat, konnte ich<br />

nicht feststellen. Wir hören aber, daß Anton Günther ihn schließlich<br />

am 5. Mai auf ein halbes Jahr in Dienst nahm und 200 Rtl. als Gehalt<br />

zu zahlen versprach. Die Rüthningsche Begründung <strong>für</strong> das erbetene<br />

Empfehlungsschreiben — „um bei seinem Grafen noch länger bleiben<br />

zu können" — ist ein Fehlschluß35).<br />

W ir nehmen es G. Göttsche nicht übel, denn ihre Stärke liegt<br />

nicht auf historischem, sondern kunsthistorischem Gebiet, wenn sie<br />

behauptet” ), daß kein Dokument darüber vorliege, ob Heimbach die<br />

200 Rtl. wirklich erhalten habe. Die Originalquittung Heimbachs ist<br />

noch vorhanden und hat folgenden Wortlaut: „Daß mir Endsbemelten<br />

heut dato die auf diesen verwichenen Michaelis von Ihr hochgrffl.<br />

Gnaden gnädigst versprochenen zwohundert Reichstaler, sage 200 Rtl.<br />

aus der Rentkammer richtig erleget sein, bezeuget mein hand37).“<br />

Oldenburg, 1652, 12. Nov.<br />

Wolffg. Gio. Heimbach Pittore343).<br />

Bei dem geringen Quellenmaterial über Wolfgang Heimbach sind<br />

wir zum Teil auf Vermutungen angewiesen, weshalb er nach Ablauf<br />

seiner halbjährigen Tätigkeit, während der er neun Bilder malte,<br />

wieder aus Oldenburg verschwindet, am 12. November sogar das Versprechen<br />

gab, Oldenburg binnen acht Tagen zu verlassen. Das sieht<br />

trotz seiner „Entlassung in Gnaden" so aus38), als ob er abgeschoben<br />

worden sei. Diese Annahme findet vielleicht eine Stütze in der Tat­<br />

sache, daß sich seit dem Jahr 1631 die Malerfamilie deSaint-Simon<br />

— ob Künstler- oder Familienname, bleibe dahingestellt — der besonderen<br />

Gunst <strong>des</strong> <strong>Oldenburger</strong> und Delmenhorster Grafenhauses<br />

erfreute und Heimbach sich vermutlich gegen sie nicht durchsetzen<br />

konnte38). Drei Maler dieses Namens begegnen uns immer wieder in<br />

den archivalischen Akten, die Lucretia nur einmal mit einem be-<br />

Ma) G io. ist ital. Giovanni, d. H. Johann; pittore = Maler.<br />

35) Rüthning, G., Oldenbg. Gesch., Volksausgabe, 1937, S. 321.<br />

*•) Göttsche, G., a .a .O . S. 18.<br />

37) Staatsarchiv Old., Kammerrechnungen 1652, I.<br />

3«) Staatsarchiv Old., Aa. Grfsch. Old., Tit. V I! C, Nr. 3.<br />

30) Nachträglich lese ich bei E. M. Mungenast, Der Zauberer Muzot,<br />

Verlag W. Heyne, Dresden, S. 179: Das Priester-Seminar in der Asfeldstraße<br />

in Metz nannte man nach seinem Begründer „Seminaire de Saint-Simon".

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