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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Die gelbe Bachstelze 137<br />

Motacilla flava feldegg Maskenstelze<br />

Michahellis 1830 Kennzeichen:<br />

Auffallend unterschieden: Oberkopf, Ohrdecken<br />

und Hinterhals tief kohlschwarz.<br />

Kein Superciliarstreif.<br />

Motacilla flava kalenec- Westturkestanische Schafstelze<br />

czenkii v. Homeyer 1878 Kennzeichen:<br />

Ähnlich der Maskenstelze aber<br />

Kinn weiß.<br />

Unterseite blasser.<br />

Schwanz kürzer.<br />

Innerhalb <strong>des</strong> Verbreitungsgebietes einer Rasse bleiben die Struktur-<br />

und Färbungseigentümlichkeiten derselben bestehen, aber oft mit<br />

individueller Variation und an den Grenzgebieten oft mit Übergängen<br />

zu benachbarten Rassen.<br />

Wenn nun eine solche im Lauf langer Zeiträume differenzierte<br />

Form ihr Brutgebiet erweitert, dabei in das Brutgebiet einer der geographisch<br />

benachbarten verwandten Rasse <strong>des</strong>selben Formenkreises<br />

mehr oder weniger weit eindringend, so kann es in dem Berührungsgebiet<br />

zur Vermischung der beiden Rassen kommen*), oder beide<br />

Rassen brüten nun, jede <strong>für</strong> sich, in demselben Gebiet neben einander.<br />

In diesem Fall wird dann die eingedrungene Rasse systematisch<br />

als eigene Art aus dem Formenkreis abgetrennt, aus dem sie aber<br />

hervorgegangen ist, einerlei, ob ihre Unterschiede (in Struktur, Färbung<br />

oder Lebensäußerungen, Stimme, Flug usw.) groß oder nur gering<br />

sind. Wenn nun, wie oben gesagt, zwei durchaus verschieden erscheinende<br />

und auch beide, jede <strong>für</strong> sich, Rassenkreise bildende Arten<br />

doch durch Übergangsformen verbunden sind, so kann also jetzt der<br />

Systematiker geneigt sein, diese beiden Rassenkreise zu einem einzigen<br />

zu vereinigen. Ein solcher Fall liegt z.B. vor bei Rassenkreisen der<br />

Silbermöve (Larus argentatus) und der Heringsmöve (Larus<br />

iuscus) (die in Deutschland im Winter an der Ostsee häufig ist, selten<br />

an der Nordsee). Es sei dieses Beispiel hier nur erwähnt, weil der<br />

stammesgeschichtliche Zusammenhang dieser beiden Formengruppen<br />

recht undurchsichtig und schwierig zu erkennen ist und mehrere<br />

Ornithologen ihn eingehend studiert und aufzuklären versucht haben.<br />

Zu drei ganz verschiedenen Auffassungen führten die Untersuchungen:<br />

nach der einen müssen die beiden Rassenkreise zu einem einzigen<br />

4) Auf Helgoland, w o Motacilla flava flava brütet, hat der Leiter der<br />

Vogelwarte, Prof. Dr. Rudolf Drost, auch das Brüten von Motacilla flava rayi<br />

öfter beobachtet. Im Jahre 1927 haben 4 Paare der englischen Schafstelze dort<br />

gebrütet, und einige Male gehörte von dem Brutpaare der eine Vogel zu<br />

Motacilla flava flava, der andere zu Motacilla flava rayi, es waren also<br />

Mischbruten zwischen den beiden Rassen.

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