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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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60 A dolf Schütte<br />

30 gr, mein gesellen ieder 24 gr." Daß man in seiner Heimat von dem<br />

guten Herzen und der Berühmtheit <strong>des</strong> großen Sohnes <strong>des</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />

Lan<strong>des</strong> Kenntnis hatte, zeigt eine Notiz aus Golzwarden (Vis.-<br />

Prot. Bd. 26, 1695 Golzwarden), in der es heißt: Ist hochnötig, daß die<br />

hiesige Orgel, welche schon etzliche Jahr sehr bawfäüig gewesen, die<br />

Beigen zerrissen, die Windlade gantz verschlissen, also daß fast keine<br />

Stimmung mehr kan gehalten werden, repariret und gemachet werde,<br />

dafern sie sonst nicht gantz stille solle stehen. W eil jetzo sich gute<br />

gelegenheit erreuget, selbe mit geringen Unkosten zu repariren. . .<br />

dabey denn dieses zu erinnern, daß der berühmte Orglbauer, der die<br />

kostbahre Orgel zu Hamburg gemachet, wie auch itzo eine neue<br />

Orgel in der Thumbs- (Dom-) kirche in Brehmen, zu bauen im W erck<br />

begriffen ist, sich freywillich erhöhten, weil er aus diesem Kirchspiel<br />

bürtig, diese Orgel solchergestalt zu repariren und bestendig zu<br />

machen, daß jedermann ihm deßwegen zu danken Uhrsache soll haben,<br />

da er denn Gott zu Ehren und diesem Kirchspiel zum besten <strong>für</strong> seine<br />

Arbeit und machelohn nichts begehret als waß materialien und spei-<br />

sung betrifft, das müsse das Kirchspiel schaffen. W obey er denn er­<br />

innert, daß es itzo, weil er in Brehmen arbeitet, müsse resolviret<br />

werden, wan er erstlich wieder von dann ziehet, würde er schwerlich<br />

Zeit haben, das hiesige W erck anzunehmen." Die Stadt Oldenburg<br />

macht sich dieses Beispiel der Heimatverbundenheit und „der großen<br />

M ittel“ , mit denen er ausgestattet sein soll, zunutze. Der advocatus<br />

causarum piarum schreibt in einer Eingabe vom 7. Oktober 1697<br />

(Staatsarchiv): Nachdehmalen es sich dan fü g e t ... daß ein woll-<br />

berühmter Meister und Orgelmacher nahmens Arp Schnitker, welcher<br />

aus dieser Grafschaft zu Goltzwarden bürtig, das vortreffliche neue<br />

W erck zu Bremen im Thumb, im gleichen die Orgel in der Oldenbroker<br />

und De<strong>des</strong>dorfer Kirche rühmlich verfertiget hat, eben zu dieser Zeit<br />

in Goltzwarden, um daselbst die Orgel zu repariren in arbeit annoch<br />

begriffen seyn soll, derselbe aber schier künfftig nacher Hamburg,<br />

alwo er wohnet, zurückkehren und woll in mannigen Jahren, oder<br />

nimmermehr, hiesiger ohrten solcher gestalt, mit seinen gesellen,<br />

materialien und werckzeug, sich wieder einzufinden, anlaß haben<br />

dürffte, So bin dannenhero und sonderlich, weil ged. Meister von<br />

Gott mit großen Mitteln gesegnet, gegen sein Vatterland guth gesin-<br />

net, sich auf beschehenes Sondiren heraußgelaßen haben solt, seine<br />

mühe und arbeit, zur ehre Gottes umbsonst, jedoch daß ihm vergönnet<br />

werden möchte, irgend wo an der Orgel seinen Nahmen zur<br />

Gedächtnüs zu setzen, anzuwenden bewogen worden, von dieser ungewöhnlichen<br />

bequemen gelegenheit, vor besagte Kirche nach aller

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