27.07.2013 Aufrufe

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Beiträge zur Geschichte der <strong>Oldenburger</strong> M alerei in der Grafenzeit 81<br />

zwei gekreuzte Strohhalme; bewulsteter Stechhelm, die Helmzier ein<br />

goldenes Bund Stroh, die Helmdecke rot, silber und gold.<br />

Der Familienname Stroh geht vielmehr auf das altsächsische ströd<br />

zurück, das eine Niederung mit buschartigem W ald ist und oft einer<br />

Siedlung dort den Namen gegeben hat75).<br />

Die Sippe der Stroys ist weitverbreitet. W ir finden sie im hollän­<br />

dischen Friesland7“), in Ostfriesland77), auf der Friesischen Wehde78)<br />

und im Ammerland der alten Grafschaft Oldenburg70). Noch in der<br />

Zeit von 1801— 1823 ist der Name Stroy in den Kirchenbüchern wiederholt<br />

eingetragen worden, kommt aber später nicht mehr vor.<br />

Trotz eifrigen Suchens nach geeignetem Material <strong>für</strong> eine Biographie<br />

unseres Malers durch Dr. Stroh, das mir freundlichst zur Auswertung<br />

überlassen und auf Grund eigener Nachforschungen in München<br />

von mir ergänzt wurde, ist doch der Ertrag nicht bedeutend.<br />

Hans Stroy hat wie Johann Willings fern von seiner Heimat gelebt<br />

und gewirkt. Er war wie jener ein etwas älterer Zeitgenosse Wolfgang<br />

Heimbachs. Sein Geburtsjahr ist uns nicht bekannt; er scheint aber,<br />

wenn Rückschlüsse zu machen erlaubt ist, um 1585 geboren zu sein.<br />

Wenn der Bearbeiter <strong>des</strong> Stroy-Artikels in Naglers Künstlerlexikon<br />

ihn „Maler von Zetel in Bayern" nennt, so ist das in dieser Fassung<br />

unrichtig, denn in Bayern gibt es keinen Ort Zetel80). Die Ortsangabe<br />

Zetel ist dem Malermeisterbuch entnommen81). Es ist das oldenbur-<br />

gische Kirchdorf Zetel auf der Friesischen Wehde, die von der Eisenbahn<br />

Ocholt— Ellenserdamm durchschnitten wird. So wird er denn ein<br />

7S) G a d e , H., Hist.-geogr.-stat. Beschr. der Grafsch. Hoya u. Diepholz,<br />

1901, II 283. — Osn. UB. I z. J. 1080. — Förstemann, Ortsnamen II 910. —<br />

Dobenecker, O., Regesta diplom. historiae Thuringiae, II 252.<br />

7e) W in k ler, J., Friesische Naamlijst, 1898: Stroode, Stroo, Stroie,<br />

Stroye; Geschlechtsnam: Strooyinga, Stroyinga.<br />

77) Staatsarchiv Aurich, Personal-Schatzungsregister von 1657 u. 1663<br />

unter Schirum b. Aurich: Johann Stroy, Jürgen Stroh, Gerd Stroe.<br />

78) Staatsarchiv Oldenburg: Das Zeteler Mannzahlregister von 1635 enthält<br />

einen Wehrpflichtigen namens Gerdt Stroie und einen W ilke Stroie; das<br />

<strong>des</strong> Jahres 1657 führt auf: Gerdt Stroy, Häusling zu Zetel, Johann Stroeye,<br />

M eier zu Schweinebrück, Syveke Stroye zu Bohlenberge bei Zetel.<br />

70) B a a s e n , K., Das Ammerland, Nr. 12: Hüllstede, Gem. W esterstede<br />

1581 Dirich Stro, 1622 Bruneke Stroye (Old. Jb. IV 102); Nr. 54: Osterscheps,<br />

Gem. Edewecht 1581 Johann Stroy, 1627 Heinrich Strödingk, 1681 Johann<br />

Stroie. In Edewecht ist 1456 ein Ratmann Hanneke Stroye belegt.<br />

80) N a g 1 e r , G. K., Neues allgemeines Künstlerlexikon, München 1847,<br />

Bd. 17, S. 493.<br />

81) München, Stadtarchtiv, Malermeisterbuch, fol. 14.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!