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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Die Herbarts in Oldenburg<br />

Von W allerA s m u s<br />

I. Rektor Johann Michael Herbart, der Großvater <strong>des</strong> Philosophen<br />

1703— 1768<br />

Als Johann Friedrich Herbart am 4. Mai 1776 in dem „friedlichen<br />

Winkel an der Nordsee" zu Oldenburg das Licht der Welt<br />

erblickte, zählte die kleine Residenz trotz ihrer isolierten Lage in<br />

der flachen und zum Teil noch öden Nordwestecke <strong>des</strong> deutschen<br />

Vaterlan<strong>des</strong> bereits zu den Gegenden Europas, aus welchen die<br />

„dicke Finsternis", die seit dem Dreißigjährigen Kriege so schwer<br />

auf ihnen geruht hatte, verscheucht war. Nach dem durch den dreißigjährigen<br />

Bruderkrieg der Deutschen bewirkten Tiefstand <strong>des</strong> kulturellen<br />

und geistigen Lebens überhaupt hatten auch Oldenburgs Bürger<br />

wieder angefangen, sich eines „schönen, heiteren Morgens" zu erfreuen<br />

und an den „belebenden Strahlen der Kultur" zu erwärmen. Daß das<br />

möglich war, war nicht zuletzt das Verdienst Johann Michael Herbarts,<br />

<strong>des</strong> Großvaters Johann Friedrich Herbarts, der, 1703 als<br />

Sohn eines Leinewebers zu Ostheim in der fränkischen Grafschaft<br />

Henneberg geboren, in den oldenburgischen Grafschaften fast 40 Jahre<br />

lang, von 1729 bis 1734 als Konrektor in Delmenhorst und dann bis<br />

zu seinem 1768 erfolgten Tode als Rektor der <strong>Oldenburger</strong> Lateinschule<br />

und seit 1749 auch als Konsistorialassessor gewirkt hat. Die<br />

„echte" Aufklärung, durch die sich Oldenburg vor vielen größeren<br />

Städten auszeichnete, war größtenteils sein W erk').<br />

Als Johann Michael Herbart, durch den ehemaligen dänischen<br />

Admiral und derzeitigen Statthalter zu Oldenburg, den Oberlanddrosten<br />

und Geheimen Konferenzrat Christen Thomesön von Sehestedt2)<br />

(1664— 1736) berufen, im Dezember <strong>des</strong> Jahres 1734 nach<br />

Oldenburg kam3), bot die Stadt mit ihren „gewölbten Toren“ , den<br />

„hohen Festungswällen“ und wenig gepflegten Straßen noch keinen<br />

besonders angenehmen Aufenthalt*). Im Norden dem Meere, im<br />

Westen der niederländischen Grenze und im Süden dem Herrschaftsgebiete<br />

<strong>des</strong> Krummstabes ungefähr gleich nahe, stand sie bei ihrer ab­<br />

gelegenen Lage und den schlechten Verbindungen in nur geringer<br />

Berührung mit dem deutschen Binnenlande“). Dennoch fehlte es

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