27.07.2013 Aufrufe

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

52 A dolf Schütte<br />

Gleichwohl umwittert den Namen Arp Schnitker etwas wie ein<br />

Geheimnis. Wir kennen den äußeren Rahmen seines Lebens, wissen<br />

aber von Einflüssen seiner Lehrmeister und vom beruflichen W erdegang<br />

mit seinen grundsätzlichen Fragen und Entscheidungen ebensowenig<br />

wie von der Mensurierung seiner Orgelpfeifen, aus deren, in<br />

jeder seiner Orgeln verschiedenen und genau nachmeßbaren Maßen<br />

etwa eine Einheitsmensur, d. h. in diesem Falle eine mathematisch,<br />

dispositionell oder intuitiv gewonnene Begründung herauszulesen und<br />

damit dem Meister bis ins Letzte nachzuspüren uns bisher nicht gelungen<br />

ist und wohl auch nicht mehr gelingen wird.<br />

Ein Genie steht vor uns auf, dem es vielleicht gegeben war, in<br />

das geheime Leben der Materie und <strong>des</strong> Raumes einzudringen, das<br />

ihre geheimen Gesetze zu sinnvoller Verwendung vorgezeichnet sieht,<br />

<strong>des</strong>sen letzte und tiefste Gründe und Wurzeln aber uns wie bei jedem<br />

Genius verborgen bleiben. —<br />

Die Literatur über Arp Schnitker ist noch recht spärlich. Eine<br />

größere zusammenfassende und selbständige Arbeit, Dissertation<br />

(Kiel) <strong>des</strong> Hamburger Studienrats Dr. Fock, ist infolge <strong>des</strong> Krieges im<br />

Druck (Bärenreiterverlag Kassel) steckengeblieben. Was sich an<br />

deutschen und holländischen Stimmen findet, geht über den Rahmen<br />

von Aufsätzen und Referaten kaum hinaus, von kurzen Bemerkungen<br />

in den einschlägigen W erken von W erckmeister, Adlung, Matheson<br />

u. a. abgesehen. Auch, was Verf. 1923 in seiner „Geschichte <strong>des</strong><br />

oldenburgischen Kirchengesangs", auf das oldenburgische Gebiet beschränkt,<br />

(S. 222— 228) über Schnitker wesentlich aus Visitationsprotokollen<br />

und Pfarrarchiven sammelte und veröffentlichte, konnte<br />

nur ein Anfang sein. Paul Rubardt-Leipzig konnte jedoch in seinem<br />

Aufsatz, veröffentlicht im Bericht über die 3. Tagung <strong>für</strong> deutsche<br />

Orgelkunst, Bärenreiterverlag 1928, S. 149— 175, alles verstreute M aterial<br />

geschickt zusammenfassend zu einer geschlossenen, wenn auch<br />

noch nicht abgeschlossenen Darstellung und Würdigung Arp Schnit-<br />

kers verwerten, in der gerade das Gesamtwerk <strong>des</strong> Meisters hinter<br />

biographischen Sammelnotizen nicht zurückzutreten brauchte. Er weist<br />

einleitend auf die holländischen Quellen hin, unter denen der Aufsatz<br />

<strong>des</strong> Organisten in Groningen (um 1850) Samuel Meijer, veröffentlicht<br />

in der Musikzeitschrift Caecilia unter dem Titel „Bijdragen tot het<br />

geschiedenis van het orgelmaken“ die bedeutungsvollste Quelle darstellt,<br />

da sie auf eigenhändige, inzwischen leider verlorengegangene<br />

Aufzeichnungen Arp Schnitkers zurückgeht. Es hat überhaupt den<br />

Anschein, als ob die Holländer früher die Bedeutung <strong>des</strong> Meisters und<br />

seinen Einfluß wenigstens auf den holländischen Orgelbau erkannt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!