Getränkesteuer: Eine unendliche Geschichte ist aus
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100 Kommunal: Niederösterreich<br />
Aus den Bundesländern<br />
Rupert Dworak, Bürgerme<strong>ist</strong>er von Ternitz und neuer Präsident des SP-GVV-NÖ<br />
Energiebündel mit starker<br />
Bodenhaftung<br />
Seit Ende April <strong>ist</strong> der 46-jährige Ternitzer Bürgerme<strong>ist</strong>er und Landtags-<br />
abgeordnete Rupert Dworak Präsident des Gemeindevertreterverban-<br />
des der SPÖ Niederösterreich. KOMMUNAL-Verlagschef Walter Zimper<br />
besuchte „das Energiebündel mit starker Bodenhaftung“ in seinem<br />
neuen Büro in St. Pölten.<br />
Es <strong>ist</strong> keine alltägliche <strong>Geschichte</strong>.<br />
Beim KOMMUNAL-Interview<br />
sitzen sich zwei Schulfreunde<br />
gegenüber, die gemeinsam acht<br />
Jahre die Schulbank am BRG<br />
Wiener Neustadt gedrückt und<br />
im Jahr 1980 die Matura bestanden<br />
haben. Der Kontakt <strong>ist</strong> nie<br />
abgerissen – eine echte Männerfreundschaft<br />
trotz unterschiedlicher<br />
parteipolitischer Orientierung.<br />
Gelernter<br />
Kommunalpolitiker<br />
Rupert Dworak <strong>ist</strong> ein Vollblutpolitiker<br />
mit Herz, scharfem Verstand<br />
und er hat die Kommunalpolitik<br />
gelernt. Bereits in jungen<br />
Jahren war der neue Präsident,<br />
der mit fast 98 Prozent eindrucksvoll<br />
zum Nachfolger von<br />
Bernd Vögerle gewählt wurde,<br />
in der SPÖ-Jugendorganisation<br />
aktiv. Nach der Matura absol-<br />
Kommunalpolitik war und <strong>ist</strong> für mich<br />
besonders faszinierend, weil man dort den<br />
Menschen am Nächsten <strong>ist</strong>. Man steht<br />
permanent am Prüfstand.<br />
Rupert Dworak, Bürgerme<strong>ist</strong>er von Ternitz<br />
vierte „der Rupi“, wie ihn seine<br />
Freunde liebe- und respektvoll<br />
zugleich nennen, seine Ausbildung<br />
zum Verkaufsleiter bei der<br />
B<strong>aus</strong>parkasse Wüstenrot. Danach<br />
bekleidete Dworak das<br />
Amt des SPÖ-Bezirksgeschäfts-<br />
Der frischgebackene Präsident<br />
Rupert Dworak im Gespräch mit<br />
KOMMUNAL-Geschäftsführer<br />
Walter Zimper (links)<br />
führers im Bezirk Neunkirchen.<br />
„Kommunalpolitik war und <strong>ist</strong><br />
für mich besonders faszinierend,<br />
weil man dort den Menschen<br />
am Nächsten <strong>ist</strong>. Das, was man<br />
entscheidet, hat unmittelbare<br />
Auswirkungen auf die Bürger,<br />
und man steht permanent am<br />
Prüfstand“ sagt er. Er fühlt sich<br />
wohl, wenn er Pension<strong>ist</strong>en<br />
beim Schnapsen besucht, Feuerwehrfeste<br />
eröffnet, Schulkindern<br />
Rede und Antwort steht<br />
und bei Konzerten in der ersten<br />
Reihe zuhört und in der P<strong>aus</strong>e<br />
Hände schüttelt. Man spürt, der<br />
Herr Bürgerme<strong>ist</strong>er hat die Menschen<br />
gern.<br />
Im Jahr 1989, also mit jungen<br />
27 Jahren, <strong>ist</strong> Dworak in den<br />
Gemeinderat der Stadtgemeinde<br />
Ternitz eingezogen, bereits drei<br />
Jahre später war er als Stadtrat<br />
für Schule und Sport tätig. Gera-<br />
de in der Schulstadt Ternitz eine<br />
große Aufgabe, bei der jede<br />
Menge Fingerspitzengefühl gefragt<br />
<strong>ist</strong>. Im Jahr 2004, etwa ein<br />
Jahr vor der letzten Gemeinderatswahl,<br />
übernahm der begeis -<br />
terte Bergsteiger das Amt des<br />
Bürgerme<strong>ist</strong>ers. Ein Jahr zuvor<br />
schaffte Dworak den Sprung in<br />
den NÖ Landtag, wo er ebenfalls<br />
gute Figur macht. Im Vorjahr<br />
übernahm der durchsetzungsfreudige<br />
und entschlossene<br />
Politiker auch das Amt des<br />
Präsidenten des ASKÖ Nieder -<br />
österreich.<br />
Bürgerme<strong>ist</strong>er von heute<br />
sind Kommunalmanager<br />
Im KOMMUNAL-Interview skizziert<br />
Dworak die größten Her<strong>aus</strong>forderungen<br />
für die Kommunen.<br />
„Wir sehen uns einerseits<br />
einer demografischen Entwicklung<br />
gegenüber, die die Gemeinden<br />
sehr fordern wird. Im Jahr<br />
2050 werden rund 34 Prozent<br />
der Menschen über 60 Jahre<br />
sein. Andererseits schwindet die<br />
Einnahmenautonomie der Gemeinden,<br />
was in einen Kompetenzdschungel<br />
bei Transferzahlungen<br />
führt. Hinzu kommt<br />
noch das gestiegene Zinsniveau<br />
durch Maßnahmen der Europäischen<br />
Zentralbank, das steigende<br />
Zins<strong>aus</strong>gaben befürchten lässt“<br />
sagt der GVV-Präsident der SPÖ<br />
NÖ. Und weiter: „In Verbindung<br />
mit den Konjunkturprognosen,<br />
die eine Abflachung vorhersagen,<br />
muss in aller Klarheit gesagt<br />
werden, dass die Gemeinden<br />
keine neuen Aufgaben ohne<br />
zusätzliches Geld übernehmen<br />
werden können.“ Besonders<br />
kämpfen will Dworak für die sozialrechtliche<br />
Absicherung von<br />
Bürgerme<strong>ist</strong>ern und Gemeindemandataren.<br />
„Die Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />
von heute haben sich von Verwaltern<br />
zu echten Kommunal -<br />
managern entwickelt, die neben