Getränkesteuer: Eine unendliche Geschichte ist aus
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26 Kommunal: Themenangabe<br />
Recht & Verwaltung<br />
Die neuen Pässe sind eine neue Her<strong>aus</strong>forderungen für Gemeinden<br />
Fingerabdrücke ergänzen ab<br />
2009 die biometrischen Daten<br />
Derzeit kocht die Gerüchteküche über von Spekulationen wegen der für<br />
Anfang 2009 geplanten neuen Sicherheitspässe mit einem integrierten<br />
Speicherchip, auf dem auch Fingerabdrücke gespeichert werden. Was<br />
das für ein Chip <strong>ist</strong> und wie sicher er <strong>ist</strong>, hat KOMMUNAL beim Herstel-<br />
ler eruiert und mit Mag. Thomas Zach, dem stellvertretenden General-<br />
direktor der österreichischen Staatsdruckerei, gesprochen.<br />
Mag. Hans Braun<br />
Herr Mag. Zach, welche Daten<br />
sind auf dem Chip und um welche<br />
biometrischen merkmale handelt<br />
es sich dabei? Was für ein Chip<br />
<strong>ist</strong> das überhaupt? Wie groß <strong>ist</strong><br />
er?<br />
Mag. Thomas Zach: Zum ersten<br />
<strong>ist</strong> der Chip ein zentrales neues<br />
Sicherheitsmerkmal der neuen<br />
Reisepässe, wie auch von der EU<br />
vorgeschrieben (siehe auch Bericht<br />
rechts unten). Er <strong>ist</strong> ungefähr<br />
fingernagelgroß und in einer<br />
der Seiten des Passes eingearbeitet.<br />
Welche das <strong>ist</strong>, sollte<br />
<strong>aus</strong> Gründen der Sicherheit<br />
nicht unbedingt breit getreten<br />
werden.<br />
Im Moment sind da nicht mehr<br />
Daten drauf, als auch im Pass<br />
abgedruckt sind. Namen, Geburtsdatum<br />
und so weiter. Aber<br />
allein das sind ja schon biometrische<br />
Daten.<br />
Der Chip verfügt über ein virtuelles<br />
Siegel, sowas wie eine digitale<br />
Unterschrift. Das schützt die Daten<br />
vor unerlaubter Veränderung.<br />
Mag. Thomas Zach (links) im Gespräch<br />
mit dem Autor über die Sicherheitsmerkmale<br />
des Speicherchips<br />
Wieviel geht denn drauf auf diesen<br />
Chip?<br />
Auf den Chip gehen 72 K drauf.<br />
[72 K sind 72 Kilobyte. Ein Buchstabe<br />
belegt die Datenmenge von<br />
einem Bit, ein Wort besteht <strong>aus</strong><br />
Bytes (ein Byte sind acht Bit) und<br />
so wächst ein ganzer Text auf<br />
Kilobyte-Größe<br />
(ein KB sind 1024<br />
Byte). Fotos brauchenmegabyteweise<br />
Speicherplatz<br />
(ein MB sind 1024<br />
KB). Filme auf einer<br />
DVD belegen<br />
Gigabyte (ein GB<br />
sind 1024 MB),<br />
und der Informationsgehalt<br />
einer Bibliothek<br />
beträgt<br />
Terabyte (1 TB sind 1024 GB).<br />
Anm.d.Red; Quelle:<br />
www.computer-woerterbuch.de]<br />
Ist das so ein Chip wie in der<br />
eCard?<br />
Gute Frage! Die Antwort <strong>ist</strong> nein,<br />
denn unser Chip <strong>ist</strong> ein Sicherheitschip.<br />
Ich sage ihnen am bes -<br />
ten, was alles nicht geht:<br />
Erstens: Er kann nicht weiter beschrieben<br />
werden. Der Chip <strong>ist</strong><br />
Staatsdruckerei-Hochsicherheitstechnik<br />
und sozusagen abgeschlossen.<br />
Zweitens: Von diesem Chip kann<br />
keine unerlaubte Kopie angefertigt<br />
werden.<br />
Und Drittens: Der Chip verfügt<br />
über ein virtuelles Siegel, sowas<br />
wie eine digitale Unterschrift.<br />
Das schützt die Daten vor unerlaubter<br />
Veränderung oder Kopie.<br />
Also der Chip kann nicht <strong>aus</strong>gelesen<br />
werden?<br />
Aber doch. Das <strong>ist</strong> notwendig,<br />
sonst wäre das bei Zollkontrollen<br />
zum Beispiel ja sinnlos. Das<br />
funktioniert so, dass die so genannte<br />
maschinenlesbare Zeile<br />
(unter dem Passbild, Anm.)<br />
durch ein Lesegerät gezogen<br />
wird, wie eine Kreditkarte. In<br />
der Zeile <strong>ist</strong> ein Schlüssel. Erst<br />
wenn der Schlüssel aktiviert<br />
wird, erkennt der Chip, dass alles<br />
OK <strong>ist</strong>. Erst dann sind die gespeicherten<br />
Daten verwendbar.<br />
Das <strong>ist</strong> ja alles hochtechnisch. Wie<br />
gehen nun die Gemeinden damit<br />
um? Die brauchen ja jetzt – und<br />
vor allem ab 2009, wenn auch Fingerabdrücke<br />
drauf sollen – Lesegeräte<br />
und die ganze High-tech-<br />
Ausrüstung.<br />
Das funktioniert so, wie in der<br />
Arbeitsgruppe zu den neuen Päs-<br />
Wenn eine Gemeinde die<br />
Pass anträge weiter selbst<br />
bearbeiten will, dann kann<br />
sie das machen. Sie muss es<br />
aber nicht.<br />
Thomas Zach über die Auswirkungen<br />
auf die Gemeinden