Getränkesteuer: Eine unendliche Geschichte ist aus
Getränkesteuer: Eine unendliche Geschichte ist aus
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Die Vereinbarung: Auf sechs dünn beschriebenen A4-Seiten wird<br />
das Ende eines acht Jahre dauernden Rechtsstreits festgehalten.<br />
lige Handelsbetrieb einen<br />
Rechtsmittelverzicht abgeben<br />
und wird die jeweilige<br />
Stadt/Gemeinde den Abgabenbetrag<br />
innerhalb der in der Landesabgabenordnungvorgesehenen<br />
Fr<strong>ist</strong> auf das bekanntgegebene<br />
Konto rückzahlen.<br />
Sämtliche abgabenrechtlichen<br />
Erledigungen bzw. Vereinbarungen<br />
sind bis längstens 31. März<br />
2009 abzuschließen; die Rückzahlung<br />
der <strong>Getränkesteuer</strong>beträge<br />
hat bis spätestens 30. April<br />
2009 zu erfolgen. Auf Grund der<br />
Aussetzung der anhängigen und<br />
die Bezahlung des Ausgleichsbetrages<br />
bis April 2009 entsteht<br />
für die Gemeinden ein nicht<br />
unerheblicher Zinsvorteil.<br />
Der Generalsekretär des Finanzmin<strong>ist</strong>eriums<br />
hatte noch am 15.<br />
November 2007 in einem<br />
Schreiben an den Österreichischen<br />
Gemeindebund den vereinbartenRückzahlungsprozentsatz<br />
als „sehr gut“ bezeichnet.<br />
Damit wollte er begründen,<br />
warum sich der Bund ursprünglich<br />
weigern wollte, die Gemeinden<br />
bei der Rückzahlung finanziell<br />
zu unterstützen. Der Gemeindebund<br />
hat in diesen Verhandlungen<br />
nicht nachgegeben<br />
und nun erreicht, dass der Bund<br />
sich mit 25 Prozent an der Refundierung<br />
beteiligen wird.<br />
Durch die nun vorliegende Vereinbarung<br />
(siehe Faksimile) sollten<br />
nun fast alle offenen Verfahren<br />
für die Gemeinden positiv<br />
abschließbar sein. Lediglich einige<br />
wenige Handelsbetriebe,<br />
unter anderem jener, der das ursprüngliche<br />
Verfahren vor dem<br />
EuGH angestrengt hat, überlegen<br />
noch, ob sie dieser Vereinbarung<br />
beitreten sollen.<br />
Der Österreichische Gemeindebund<br />
und der Städtebund werden<br />
die genaue Vereinbarung<br />
der Rückzahlung noch <strong>aus</strong>führlich<br />
mit den Gemeindeaufsichtsbehörden<br />
der Bundesländer beraten.<br />
Grundsätzlich wird jenen<br />
Gemeinden, die noch offene Verfahren<br />
mit den Handelsbetrieben<br />
haben, die Annahme dieser<br />
Vereinbarung dringend empfohlen.<br />
Für detaillierte Beratung<br />
über die weitere Vorgehensweise<br />
wird allen Gemeinden empfohlen,<br />
sich vertrauensvoll an<br />
ihren jeweilig zuständigen Landesverband<br />
des Gemeindebundes<br />
zu wenden.<br />
Der Österreichische Gemeindebund<br />
bedankt sich bei allen<br />
Experten und Verhandlern, die<br />
zum Zustandekommen dieser<br />
Für detaillierte Beratung über die weitere<br />
Vorgehensweise wird allen Gemeinden empfohlen,<br />
sich vertrauensvoll an ihren jeweilig<br />
zuständigen Landesverband des Gemeindebundes<br />
zu wenden.<br />
Vereinbarung beigetragen haben.<br />
Wir hoffen, dass wir nach<br />
acht Jahren intensiver Verhandlungen,<br />
ein für die Gemeinden<br />
zufriedenstellendes Ergebnis erzielen<br />
konnten.<br />
Alle Details und den Wortlaut<br />
der Vereinbarung sind auf<br />
www.gemeindebund.at zum<br />
Download angeboten.<br />
Kommunal: Kommunal: Recht & Themenanga- Verwaltung<br />
11<br />
Gemeindebund und Städtebund<br />
verlangen schriftlich von der Regierung<br />
leg<strong>ist</strong>ische Maßnahmen<br />
zur Absicherung der Gemeindefinanzen<br />
zu setzen.<br />
März 2000: Der EuGH stellt in<br />
einem Urteil fest, dass mit dem<br />
Beitritt Österreichs zur EU im<br />
Jahre 1995 die <strong>Getränkesteuer</strong><br />
<strong>aus</strong> gemeinschaftsrechtlichen<br />
Gründen unzulässig wurde. Sie<br />
stellte einen Widerspruch zur<br />
Verbrauchssteuer-Richtlinie dar.<br />
Der EuGH hält in seinem <strong>Getränkesteuer</strong>-Urteil<br />
vom 9. März<br />
2000 bezüglich der Zeit vom<br />
EU-Beitritt bis zum Urteilszeitpunkt<br />
fest, dass nur derjenige<br />
die Rückzahlung der entrichteten<br />
Steuer auf alkoholische Getränke<br />
begehren kann, der vor<br />
dem 9. März 2000 einen entsprechenden<br />
Rechtsbehelf eingelegt<br />
hat. Um das dar<strong>aus</strong> resultierendeRückforderungspotential<br />
einzuschränken, haben die<br />
österreichischen Bundesländer<br />
Bestimmungen in ihre Landesabgabenordnungen<br />
eingeführt,<br />
denen zufolge die Rückerstattung<br />
dieser Abgaben insoweit<br />
nicht zu erfolgen hat, als die betroffene<br />
Abgabe auf einen<br />
anderen (Kunde, Gast) überwälzt<br />
wurde (sog. Rückzahlungssperren).<br />
Juni 2000: VwGH-Erkenntnis:<br />
Zur Abwicklung aller fast<br />
flächendeckend vorliegenden<br />
Getränkeabgabe-Rückzahlungs-