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Getränkesteuer: Eine unendliche Geschichte ist aus

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Die europäische Bergpolitik: Überlegungen von grundlegender Bedeutung<br />

Reich an natürlichen Ressourcen,<br />

aber auch an Nachteilen<br />

Luis Durnwalder, Landeshauptmann der autonomen Provinz Bozen und<br />

seit dessen Grün dung AdR-Mitglied (IT/EVP), <strong>ist</strong> Berichterstatter für die<br />

Initiativstellungnahme zum Thema „Hin zu einer europäischen ‘Berg-<br />

politik’“. Im Interview äußert er sich zu dieser Politik, die für ihn von<br />

grundlegender Bedeutung für die Europäische Union <strong>ist</strong>.<br />

Warum ein Grünbuch und eine<br />

Stellungnahme zu den europäischen<br />

Berggebieten?<br />

Luis Durnwalder: Ich halte es für<br />

wichtig, darauf hinzuweisen,<br />

dass der AdR diese Initiative angeregt<br />

hat. Sie geht auf ein Ersuchen<br />

zurück, das bereits im Rahmen<br />

des strukturierten Dialogs<br />

mit José Manuel Barroso zur<br />

Sprache gebracht wurde. Herr<br />

Barroso hat sofort verstanden,<br />

worum es geht und sich dieses<br />

Vor schlags angenommen. Die<br />

Vorstellung, dass die Kommission<br />

verschiedene Grünbucher<br />

vorlegt, hat uns angesprochen.<br />

Im Rahmen der Reform der finanziellen<br />

Vor<strong>aus</strong>schau der EU,<br />

der Gemein samen Agrarpolitik<br />

und der Kohäsionspolitik wünschen<br />

wir uns ein ähnliches Vorgehen<br />

der Euro päischen Kommission<br />

wie etwa bereits bei der<br />

Meerespolitik. Es <strong>ist</strong> heute notwendig,<br />

die Berggebiete zu bewerten,<br />

zu fördern, besser zu<br />

schützen und zu bewahren. Unsere<br />

Initiativstellungnahme<br />

ermög licht strategische Überlegungen<br />

bezüglich der Berglandwirtschaft<br />

und der Bergwälder,<br />

aber auch mit Blick auf Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Wachstum und<br />

Beschäftigung. Solche Überlegungen<br />

sind heute grundlegend<br />

wichtig und werden der Kommission<br />

eine Hilfe sein.<br />

Inwiefern <strong>ist</strong> eine spezifische EU-<br />

Politik erforderlich?<br />

Europa besteht zu 35 Prozent<br />

<strong>aus</strong> Berggebieten, in denen 27<br />

Prozent der EU-Bevölkerung leben.<br />

Diese Regionen verfügen<br />

über ein bedeutendes Wirtschaftspotenzial,<br />

das Leben hier<br />

stellt einige besondere Anfor -<br />

derungen, und<br />

sie sind zugleichUrlaubsundFremdenverkehrsgebiete.<br />

Die Forderung<br />

nach einer<br />

integrierten Politik<br />

entspringt<br />

dem Wunsch,<br />

die Berge, die<br />

Umwelt und die<br />

biologische Vielfalt zu schützen.<br />

Auch die Berge müssen als<br />

Schlüsselelement der Lissabon-<br />

Strategie angesehen werden, da<br />

die Berggebiete erheblich zur<br />

Verwirklichung dieser Ziele beitragen<br />

können. All dies<br />

zusammen genommen sollte die<br />

EU die Notwendigkeit einer<br />

spezifischen Politik erkennen<br />

lassen.<br />

Wie sollten Ihrer Meinung nach<br />

die Grundzüge einer solchen<br />

Politik <strong>aus</strong>sehen?<br />

<strong>Eine</strong> Bergpolitik muss zunächst<br />

zwei Aspekte dieser Gebiete<br />

berücksichtigen: einerseits die<br />

ständigen natürlichen Nachteile,<br />

andererseits aber auch den<br />

Reichtum an natürlichen Ressourcen.<br />

Zudem muss über eine<br />

Ausweitung der Strukturpolitik<br />

nachgedacht und eine Debatte<br />

Kommunal: Aus dem Ausschuss der Regionen<br />

Wir brauchen diese Berg politik, vor allem,<br />

weil sie es uns eine bessere Koordinierung<br />

der einzelnen Gemeinschafts politiken, wie etwa<br />

der Kohäsions- oder der Verkehrspolitik,<br />

ermöglicht.<br />

Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder über<br />

die Bedeutung einer europäischen Bergpolitik<br />

über die multilevel governance,<br />

das Regieren auf mehreren Ebenen,<br />

geführt werden. Ich denke,<br />

dass für die Berggebiete eine regionenübergreifende,grenzüberschreitende<br />

oder transnationale<br />

Ebene erforderlich <strong>ist</strong>. Die Errichtung<br />

von Europäischen Verbünden<br />

für die territoriale Zusammenarbeit<br />

(EVTZ) <strong>ist</strong> eine<br />

neue Option, die uns die Europäische<br />

Union in diesem Zusammenhang<br />

anbietet. Wir<br />

brauchen ein neues Interventionsniveau,<br />

müssen einen partnerschaftlichen<br />

Ansatz aufbauen.<br />

Wir brauchen diese Berg -<br />

politik, vor allem, weil sie es uns<br />

eine bessere Koordinierung der<br />

einzelnen Gemeinschafts -<br />

politiken, wie etwa der Kohäsions-<br />

oder der Verkehrspolitik,<br />

ermöglicht. Und schließlich<br />

muss sie alle euro päischen Berggebiete<br />

umfassen.<br />

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