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54 Kommunal: Wasser & Kanal Über die Werterhaltung von Kanalisationen Instandhaltung der Netze ist die Aufgabe der Zukunft
0,8 Prozent des BIP oder rund zwei Milliarden Euro pro Jahr betragen die Werterhaltungskosten für die Siedlungswasserwirtschaft in Österreich. Foto: Buenos Dias Univ.-Ass. Dr. Thomas Ertl Der Ausbau der Kanalisationsnetze in Österreich ist weitgehend abgeschlossen (der Anschlussgrad der Bevölkerung an eine öffentliche Kanalisation liegt bei 85 Prozent). Nun rückt die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Systeme in den Vordergrund. Unter Berücksichtigung des umweltrelevanten Investitionsvolumens von rund 27 Milliarden Euro seit 1968 in Abwasserentsorgungsprojekte, davon rund 75 Prozent in die Errichtung der Kanalisationsnetze, ist deren Werterhaltung von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Investitionen in der Höhe von mehr als 1,1 Milliarden Euro (15 Milliarden Schilling) werden jährlich für den Bau von Abwasseranlagen eingesetzt, rund 80 Prozent entfallen dabei auf Kanalisationsanlagen (Spatzierer, 2001; die genaue Aufschlüsselung nach Jahren ist in Abbildung 1 auf Seite 57 zu ersehen.) Der Trend ist aufgrund des hohen Anschlussgrades rückläufig (Skala, 2007a). „Die Auswertung der von den Gemeinden bei der letzten Investitionskostenerhebung Ende 2002 erhobenen Kosten 2007 bis 2015 ergab folgende Kostenverteilung: 17 Prozent für Klär- Kommunal: Wasser & Kanal 55 Eine Vielzahl europäischer bzw. österreichischer Gesetze hat heute den Schutz sowie die Erhaltung der Gewässer zum Inhalt. Es entspricht in Österreich dem Stand der Technik, die Abwässer, die in Siedlungsgebieten anfal- len, gezielt abzuleiten und zu reinigen. Aber auch Kanali- sationen kommen in die Jahre. KOMMUNAL zeigt auf, dass nun die Erhaltung der Funktionsfähigkeit in den Vordergrund rückt. anlagen, 53 Prozent für Kanalersterrichtung und 30 Prozent für Kanalsanierung. Wenn man die Kosten mit durchschnittlichen Laufmeterpreisen dividiert, kann für den Zeitraum 2007- 2015 rund 12.000 km Kanalerst - errichtung abgeschätzt werden und rund 5000 km Kanalsanierungen.“ (Skala, 2007b). Die laut Kommunalkredit Public Consulting (KPC) geschätzten fünf Milliarden Euro Investitionsbedarf für 2007 bis 2015, also durchschnittlich 0,8 Milliarden Euro/Jahr (siehe Abbildung 2 auf Seite 57) werden im Folgenden mit Werten aus einer Abschätzung von Cashman und Ashley (2007) verglichen. Diese geben an, dass zukünftig (bis zum Jahr 2025) Industrieländer wie Deutschland und Frankreich jährlich ca. 0,75 bis 0,83 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in die Werterhaltung der Wasserver- und Abwasserentsorgung investieren müssen. Das BIP 2006 von Österreich beträgt 256,4 Milliarden Euro (http:// wko.at/statistik/eu/europawirtschaftsleistung.pdf). 0,8 Prozent davon wären rund zwei Milliarden Euro pro Jahr an Werterhaltungskosten für die Siedlungswasserwirtschaft in Österreich. Die Summe der indexierten Investitionen 1968–2006 (nur ge-
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