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Getränkesteuer: Eine unendliche Geschichte ist aus

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42<br />

Kommunal: Aus dem EU-Parlament<br />

Das österreichische Wasser war vorher<br />

schon niemals in Gefahr, aber<br />

jetzt <strong>ist</strong> es mit dem Vertrag von<br />

Lissabon sozusagen amtlich: unser<br />

Wasser bleibt österreichisch!<br />

Klarheit beim Wasser und schnelle EU-Hilfe im Katastrophenfall<br />

Österreichs Wasser bleibt auch<br />

österreichisch<br />

Der Vertrag von Lissabon verbessert den EU-Solidaritätsfonds und<br />

sichert Mitgliedstaaten und Kommunen die Hoheit über ihr Wasser.<br />

Mag. Othmar Karas<br />

Der 2002 auf Betreiben Österreichs<br />

in Rat und EU-Parlament<br />

initiierte EU-Solidaritätsfonds<br />

<strong>ist</strong> ein Instrument zur übergreifenden<br />

europäischen Soforthilfe<br />

im Falle von regionalen oder<br />

überregionalen Katastrophen,<br />

das jährlich bis zu einer Milliarde<br />

Euro <strong>aus</strong>schütten kann.<br />

Der Vertrag stärkt die Kommunen ungemein.<br />

Er schreibt erstmals in der <strong>Geschichte</strong> der EU<br />

verbindlich die nationalstaatliche und kommunale<br />

Zuständigkeit für die so genannte<br />

Daseinsvorsorge, u. a. auch für Wasser, fest<br />

Bisher musste dieses Instrument<br />

der gelebten europäischen Solidarität<br />

23 Mal in Anspruch genommen<br />

werden, wobei insgesamt<br />

etwas mehr als eine Milliarde<br />

Euro <strong>aus</strong>gezahlt wurde.<br />

150 Millionen allein für österreichische<br />

Bundesländer und<br />

Kommunen.<br />

Wir alle erinnern uns an die<br />

schrecklichen Überflutungen der<br />

Jahre 2002 und 2005. Unter<br />

dem Eindruck der damaligen<br />

Katastrophe habe ich mit den<br />

Abgeordneten des ÖVP-Europaklubs<br />

die Initiative zur Einrichtung<br />

des EU-Solidaritätsfonds<br />

gestartet. Wichtig war,<br />

Mag. Othmar Karas,<br />

MBL, <strong>ist</strong> Vizepräsident<br />

der EVP-<br />

ED-Fraktion und<br />

Obmann des ÖVP-<br />

Europaklubs im<br />

Europäischen<br />

Parlament<br />

dass den geschädigten Menschen<br />

so rasch wie möglich geholfen<br />

wurde. Da derartige Katastrophen<br />

auch für die Zukunft<br />

nicht <strong>aus</strong>zuschließen sind, muss<br />

nun gründliche Ursachenforschung<br />

betrieben werden, um<br />

präventiv wirken zu können.<br />

Aber auch die europäische Zusammenarbeit<br />

regionaler, nationaler<br />

und gemeinschaftlicher<br />

Hilfsaktionen muss verstärkt<br />

werden. Auch auf diesen Gebieten<br />

bringt der Vertrag von Lissabon<br />

deutliche Verbesserungen,<br />

durch die verbindliche Festlegung<br />

gegenseitiger Solidarität<br />

im Katastrophenfall.<br />

Zu diesen Katastrophen zählen<br />

auch Dürren, deren Bekämpfung<br />

zweifellos die Solidarität<br />

aller EU-Länder erfordert, um<br />

die Trinkwasserversorgung der<br />

Bevölkerung sicher zu stellen.<br />

Hier gilt es aber zwei entscheidende<br />

Dinge zu beachten:<br />

Dass nämlich die Verfügungsgewalt<br />

über das Wasser in der Verantwortung<br />

der Mitgliedstaaten<br />

und Regionen bleibt.<br />

Dass klar unterschieden wird<br />

zwischen Dürre und Wasserknappheit.<br />

So <strong>ist</strong> eine Dürre ein<br />

zeitweiliger Rückgang oder Ausbleiben<br />

der Wasserzufuhr, <strong>aus</strong>gelöst<br />

etwa durch <strong>aus</strong>bleibenden<br />

Regen. <strong>Eine</strong> Wasserknapp-<br />

heit hingegen liegt vor, wenn<br />

mehr Wasser verbraucht wird,<br />

als an Ressourcen vorhanden <strong>ist</strong>.<br />

Bei einer strukturellen Wasserknappheit<br />

<strong>ist</strong> es Aufgabe der betroffenen<br />

Länder und Regionen<br />

selbst durch vernünftige wasserwirtschaftliche<br />

Planung und Sicherstellung<br />

entsprechender<br />

Versorgungsinfrastruktur den eigenen<br />

Bedarf zu decken. So wie<br />

der ÖVP-Europaklub diese Linie<br />

im Europäischen Parlament konsequent<br />

verfolgt, hat hier DDr.<br />

Herwig van Staa, Landeshauptmann<br />

Tirols, im Ausschuss der<br />

Regionen (dessen Vizepräsident<br />

er auch <strong>ist</strong>) für die notwendigen<br />

Klarstellungen gesorgt. Die Interessen<br />

der Kommunen müssen<br />

hier deutlich gewahrt werden.<br />

Daher freut es mich umso mehr,<br />

dass der österreichische Nationalrat,<br />

in Wahrnehmung seiner<br />

verfassungsmäßigen Vertretungsfunktion,<br />

am 9. April den<br />

Vertrag von Lissabon repräsentativ<br />

ratifiziert hat. Denn dieser<br />

Vertrag stärkt die Kommunen<br />

ungemein. Er schreibt erstmals<br />

in der <strong>Geschichte</strong> der EU verbindlich<br />

die nationalstaatliche<br />

und kommunale Zuständigkeit<br />

für die so genannte Daseinsvorsorge<br />

fest, die neben öffentlichem<br />

Nahverkehr, sozialen<br />

Diensten etc., eben auch die<br />

Wasserversorgung umfasst.<br />

Das österreichische Wasser war<br />

vorher schon niemals in Gefahr,<br />

aber jetzt <strong>ist</strong> es sozusagen amtlich:<br />

unser Wasser bleibt österreichisch!

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