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28 Kommunal: Recht & Verwaltung Probezählung 2006 – Plötzlich eine ernste Sache für Gemeinden Instrument Registerzählung hat sich bewährt
Aus einem unverbindlichen Testlauf ist plötzlich eine Erhebung von großer und unmittelbarer Relevanz geworden, wenn auf ihrer Basis den Gemeinden künftighin die an die Einwohnerzahl geknüpften Finanzmittel zugewiesen werden. Dr. Peter Findl Die Evaluierung der Analyse - instrumente und der Ergebnisse der Probezählung 2006 wurden der Bundesregierung in einem Bericht im April 2008 vorgelegt. Der Zeitplan war von Anfang an sehr ambitioniert gewesen. Das im März 2006 veröffentlichte Registerzählungsgesetz samt der Änderungen von Postgesetz, Meldegesetz und Bildungsdokumentationsgesetz sah bereits nach einem halben Jahr die Probezählung vor, obwohl noch Vorbereitungsarbeiten an bestehenden oder im Aufbau befindlichen Registern erforderlich waren, und die nötigen Prozeduren im Bereich des e-Government für die Bereitstellung der bereichsspezifischenPersonenkennzeichen noch nicht aufgesetzt oder hinreichend erprobt waren. Bedingt durch diese Anfangsschwierigkeiten konnten Kommunal: Recht & Verwaltung 29 Die Probezählung mit Stichtag 31. Oktober 2006 hatte die Aufgabe, den Paradigmenwechsel von den traditio- nellen Volkszählungen zu Registerauszählungen beste- hender Verwaltungsdaten einer empirischen Überprü- fung zu unterziehen. Sie war nicht als eine Stichprobe konzipiert, sondern als Vollerhebung und war somit im Grunde eine vollwertige Registerzählung. Ein entscheidender Aspekt der Registerzählung ist die Möglichkeit, Karteileichen und sonstige Fehler im Zentralen Melderegister grundsätzlich identifizieren und für Zählungszwecke (unabhängig vom Meldewesen) eliminieren zu können. viele registerführenden Stellen den gesetzlich vorgegebenen Termin 30. Juni 2007 für die Datenlieferung an die Bundesanstalt Statistik Österreich nicht einhalten. Erst im November 2007 konnte die Bundesanstalt die erste größere Zusammenführung der Daten in Angriff nehmen. Trotz dieser partiellen Verzögerungen und Ausfälle wurde die Probezählung durchgeführt, die Daten auf ihre Qualität und Konsistenz geprüft, Lücken regis triert und durch Schätzungen mittels statistischer Verfahren und Modelle weitgehend geschlossen und letztendlich ein konsistenter Datenkörper hergestellt. Dieser enthält allerdings noch keine endgültigen Daten, da einerseits ausständige Daten noch eingearbeitet werden sollen, andererseits noch nicht sämtliche Datenprüfungen abgeschlossen sind. Insbesondere die Informationen aus dem erst Ende April 2008 an die Bundesanstalt übermittelten Fremdeninformationssystem werden in die endgültigen Ergebnisse noch eingearbeitet werden. Zum Zeitpunkt der Erlassung des Registerzählungsgesetzes war die Probezählung als ein unverbindlicher Test einer modernen Registerzählung gedacht gewesen, ohne Konsequenzen für die Mandatsverteilung oder den Finanzausgleich. Das im Dezember vorigen Jah-
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