24.10.2012 Aufrufe

Betriebstechnik I BET I

Betriebstechnik I BET I

Betriebstechnik I BET I

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Betriebswirtschaftslehre<br />

Die Vollkostenrechnung entwickelte sich von der Istkostenrechnung zur Normalkostenrechnung,<br />

bei der mit festen Durchschnittspreisen aus der Vergangenheit gearbeitet wurde.<br />

Mit dem Ausbau der betrieblichen Planung wurde die Normalkostenrechnung zunächst<br />

in eine starre Plankostenrechnung überführt und schließlich zur flexiblen Plankostenrechnung<br />

für eine wirksame Kostenkontrolle ausgebaut.<br />

Bei der Istkostenrechnung auf Vollkostenbasis werden pro Periode die tatsächlich angefallenen<br />

Kosten erfasst und auf die Kostenträger verrechnet. Hierbei wird vom Kostenüberwälzungsprinzip<br />

gesprochen. Die Istkosten ergeben sich aus den Ist-Verbrauchsmengen<br />

bewertet zu Ist-Preisen (Anschaffungskosten).<br />

Merkmale<br />

Funktionen<br />

• Verrechnung der tatsächlich angefallenen Kosten<br />

einer Periode in der Kostenarten-, Kostenstellen-<br />

und Kostenträgerrechnung.<br />

• Kostenüberwälzungsprinzip<br />

Nachkalkulation (Nachträgliche Ermittlung der Kosten<br />

für erstellte Leistungen).<br />

Wird der Grundsatz der Istkostenrechnung wörtlich genommen, so ergibt sich in vielen<br />

Fällen ein schwerfälliges Abrechnungsverfahren. Die Bewertung der verbrauchten Rohstoffe<br />

müsste dann mit den zugehörigen Istpreisen bewertet werden. Dies wäre sehr aufwendig,<br />

da die Rohstoffe zu verschiedenen Zeitpunkten und zu unterschiedlichen Istpreisen<br />

eingekauft werden.<br />

Das Hauptziel der Istkostenrechnung stellt die Nachkalkulation für die Kostenträger dar.<br />

Sie beantwortet also die Frage, was die betrieblichen Aufträge und Erzeugnisse in den<br />

einzelnen Perioden effektiv gekostet haben. Diese Kosten unterscheiden sich selbst bei<br />

gleicher Produktionsmenge in den einzelnen Perioden, da sie durch Preisänderungen der<br />

Rohstoffe, durch Auslastung der Betriebe und durch Unwirtschaftlichkeiten beeinflusst<br />

werden.<br />

Diese Tatsache macht deutlich, dass sich die Istkostenrechnung für eine wirksame Kostenkontrolle<br />

nicht eignet. Fehlende Vorgabewerte machen eine Wirtschaftlichkeitskontrolle<br />

unmöglich. Über einen Ist- / Ist-Vergleich kann nur festgestellt werden, ob die Kosten der<br />

laufenden Periode höher oder niedriger sind als in der Vorperiode. Eine qualitative Bewertung<br />

dieser Kosten ist kaum möglich. So hätte z.B. eine zunächst positiv beurteilte Kostensenkung<br />

unter den gegebenen Umständen viel höher ausfallen müssen und ist daher<br />

unzureichend. Eine als negativ angesehene Kostensteigerung könnte z.B. als positiv bewertet<br />

werden, wenn diese unter erschwerten Absatzbedingungen aufgrund einer Produktivitätssteigerung<br />

verhältnismäßig gering ausgefallen ist.<br />

Die Istkostenrechnung stellt ein veraltetes Verfahren dar, das die heutigen Anforderungen<br />

der Kostenrechnung nicht erfüllen kann. Ihre rechentechnische Schwerfälligkeit resultiert<br />

daraus, dass in jeder Abrechnungsperiode neue Istverrechnungssätze für innerbetriebliche<br />

Leistungen gebildet werden müssen.<br />

121

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!