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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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neunziger Jahren überlebt, weshalb es zur Konzentration bei einem PT kam und ein neues IB<br />

entstand.<br />

Karschuck: Wie haben Sie als PT-Mitarbeiter die Zeit der Wende 1989/1990 erlebt? Wie<br />

kam es zur Gründung der Außenstelle Berlin und wie gestaltete sich das Verhältnis mit der<br />

östlichen Wissenschaftslandschaft?<br />

Klein: Ich kam beruflich erstmals Anfang des Jahres 1990 nach Ost-Berlin. Auf Einladung<br />

des Ökologiereferats des BMFT nahm ich an Gesprächen zwischen den Vertretern der Ökolo-<br />

giereferate des BMFT (West) und des MFT (Ost) teil. Beide Referatsleiter hießen Krause.<br />

Alle Beteiligten waren sich einig, dass es sehr sinnvoll ist, wenn die Förderprojekte der Mi-<br />

nisterien aufeinander abgestimmt würden. In diesem Zusammenhang unterbreitete ich den<br />

Vorschlag, dass das MFT doch die im Westen bereits existierenden Projektträger für diese<br />

Aufgabe einschalten sollte. Ich machte darüber hinaus das Angebot, hierfür unser Büro in<br />

West-Berlin zu nutzen. Durch unsere Projekttätigkeit für den Berliner Senat, die bereits lange<br />

vor der Wende aufgenommen wurde, konnten bestehende strukturelle Gegebenheiten der De-<br />

pendance der <strong>Jülich</strong>er Projektträgerschaften angeboten werden. Die zuständigen Abteilungs-<br />

leiter des MFT zeigten sich sehr angetan von diesem Angebot. Eine definitive Antwort er-<br />

reichte uns jedoch erst mit erheblicher Verzögerung, eine Woche vor dem 3.10.1990 und so-<br />

mit zu spät. Nach der Wiedervereinigung war klar, dass die Projektträger für den Aufbau der<br />

Forschungsförderung in den neuen Bundesländern auch dort einen Sitz haben sollten. PT<br />

BEO erhielt das Angebot, mit in das Gebäude des BMFT in die Hannoversche Straße einzu-<br />

ziehen, in die Räume der ehemaligen Ständigen Vertretung in Ost-Berlin. Infrastrukturell war<br />

die Zeit nach der Wende von großen Problemen gekennzeichnet, so gab es beispielsweise<br />

lange keine normal funktionierende Telefonverbindung in den Osten, was die Arbeitsabläufe<br />

erheblich erschwerte. Auch die Personalrekrutierung gestaltete sich schwierig, da für die<br />

Führungsfunktionen bewährte Mitarbeiter aus <strong>Jülich</strong> gewonnen werden mussten, die mit der<br />

PT-Arbeit vertraut waren. Viele Bewerbungen aus den neuen Bundesländern kamen von e-<br />

hemaligen Mitarbeitern des MFT. Die zahlreichen Bewerbungsgespräche habe ich als sehr<br />

belastend empfunden, weil natürlich die politische Vergangenheit nicht ausgeblendet war.<br />

Wir haben letztlich die Einstellungen mit den Erkenntnissen des BMFT abgeglichen. Jeder<br />

neue Mitarbeiter aus den neuen Bundesländern musste eine Einarbeitungszeit im PT in <strong>Jülich</strong><br />

akzeptieren. Für West-Mitarbeiter der Projektträgerschaften, die ihren Arbeitsplatz in Ost-<br />

Berlin und in den neuen Bundesländern hatten, wurde die „Busch-Zulage“ gezahlt. Sie war<br />

aus meiner Sicht gerechtfertigt, da die Mitarbeiter insbesondere in den Anfangszeiten große<br />

Einschränkungen, z.B. bei ihren Wohnungen oder für ihre Heimfahrten nach <strong>Jülich</strong>, hinneh-<br />

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