View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3.4 Die <strong>Jülich</strong>er Projekte und Projektträgerschaften in den 1970er Jahren<br />
Die Projektträgerschaft „Nichtnukleare Energieforschung“ (PLE) bearbeitete 1976 insgesamt<br />
970 Förderanträge und -anfragen. Das Förderungsvolumen der 480 bewilligten und von der<br />
PLE betreuten Projekte betrug etwa 647 Mio. DM. Auf Wunsch des Bundesministeriums für<br />
Wirtschaft wurden die Aufgaben des Forschungsbereichs „Bergtechnik und Tagesanlagen“<br />
um Aufgaben erweitert, die bis zu diesem Zeitpunkt vom Bundesbeauftragten für den Stein-<br />
kohlebergbau betreut wurden. 211 Dies kann als eine der ersten Abtretungen von Vorarbeiten<br />
zur Forschungsförderung durch den Bund an einen PT aus <strong>Jülich</strong> gewertet werden. Das Pro-<br />
gramm „Innovation Steinkohle“ wurde von 1974 bis 1977 zur Sicherung der Energieversor-<br />
gung in der Bundesrepublik Deutschland aufgelegt. 212 Ziel war es, eine Reihe von Anstößen<br />
für die technische Weiterentwicklung im Steinkohlebergbau zu geben und die Einführung<br />
technologisch neuer Verfahren und Produkte in den Produktionsprozess bei regionalen und<br />
überregionalen Unternehmen und Gemeinschaftsinstitutionen zu beschleunigen. Hierzu wur-<br />
den von 1974 bis 1977 für das Programm „Erstinnovation Steinkohle I“ insgesamt 92,1 Mio.<br />
DM und für die Fortsetzung zwischen 1978 und 1982 als „Innovation Steinkohle II“ insge-<br />
samt 340 Mio. DM an Fördermitteln bewilligt. Im Namen und auf Rechnung des BMWi wur-<br />
de die PLE in der KFA <strong>Jülich</strong> tätig. 213 Der Schwerpunkt der Förderung der PLE lag in den<br />
folgenden Jahren weiterhin im Bereich der Kohleumwandlung. Insbesondere wurden der PLE<br />
ab 1977 zusätzlich Teilbereiche des von der Bundesregierung verabschiedeten ,,Programms<br />
für Zukunftsinvestitionen“ zur Bearbeitung übertragen. Insbesondere das Programm<br />
,,Umweltfreundliches Steinkohlekraftwerk“ mit einem finanziellen Umfang von rund 400<br />
Mio. DM und einer Personalstärke von rund 70 Mitarbeitern ist in diesem Zusammenhang<br />
211 KFA Jahresbericht 1976/1977, S. 138.<br />
212 Bundesministerium für Wirtschaft 1979, S. 6ff.<br />
213 Die Aufgaben der Projektleitung waren zum einen fachliche und zum anderen organisatorisch-administrative.<br />
Die PLE fungierte als Gesprächs- und Verhandlungspartner Antragsteller aus dem Steinkohlenbergbau oder<br />
der Unternehmen. Anträge wurden von der PLE entgegengenommen und fachlich sowie kalkulatorisch, ggf.<br />
unter Einschaltung externer Gutachter, geprüft. Des Weiteren wurde Einfluss auf die Projektdefinition im<br />
Sinne einer möglichst genauen und quantifizierten Zielaussage eines Projektes genommen und schließlich die<br />
Arbeit zur Vorbereitung der Förderung mit einer den fachlichen Inhalt und die kalkulierten Kosten betreffenden<br />
Empfehlung an den BMWi abgeschlossen. Das Ministerium hatte auf der Grundlage dieser Empfehlung<br />
die Förderungsentscheidung zu treffen. In vielen Fällen war bereits vorher der für ein Projekt fachlich zuständige<br />
Sachverständigenkreis des Ministeriums eingeschaltet. Die Projektleitung Energieforschung gab die<br />
mit dem Zuwendungsbescheid des Ministeriums getroffene Entscheidung an den Antragsteller weiter. Auf<br />
dieser Grundlage zahlte die PLE die Förderungsbeiträge aus, verfolgt den Projektablauf fachlich sowie finanztechnisch<br />
und prüfte schließlich Zwischen- und Abschlussberichte sowie Zwischen- und Endabrechnungen<br />
der Projekte. Die PLE nahm zum Projektfortschritt und Projektergebnis dem Ministerium gegenüber<br />
wertend Stellung. Von den unmittelbar projektbezogenen Aufgaben abgesehen, war es auch Aufgabe des<br />
Projektträgers, die Arbeitsergebnisse der Projekte in geeigneter Weise zu publizieren. Wichtig ist noch zu<br />
erwähnen, dass Ministerium und Projektleitung hierbei und in allen Phasen der Aufgabenabwicklung eng zusammenarbeitenden.<br />
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