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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Karschuck: Welchen Gewinn hat es der KFA gebracht, einen Projektträger auf dem Gebiet<br />

des <strong>Forschungszentrum</strong>s anzusiedeln.<br />

Stöcker: Mit Sicherheit konnte die KFA den Stellenwert ihrer Aufmerksamkeit innerhalb der<br />

wissenschaftlichen Landschaft erhöhen. Ich würde die Gründung evtl. auch der Neuorientie-<br />

rung der KFA innerhalb der 1970er Jahre zuordnen. Obwohl es wenige Gründe für eine Zu-<br />

sammenarbeit von KFA und Projektträgern gab, bedeutete der hohe Geldeinsatz bei den Pro-<br />

jektträgern gleichzeitig eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Projekte der KFA. Auch die<br />

Rechtsabteilung der KFA konnte sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen. Im Gegenzug<br />

muss man sagen, dass innerhalb der KFA einige renommierte Wissenschaftler beschäftigt<br />

waren, die als herausragende Persönlichkeiten in ihren Fachgebieten galten und somit auch<br />

zur positiven Außendarstellung der Projektträger beitrugen.<br />

Karschuck: Wie entwickelten sich die Beziehungen zwischen den Projektträgern und den<br />

Projektnehmern?<br />

Stöcker: Wir hatten ein wirklich positives Verhältnis zu den beteiligten Firmen. Natürlich gab<br />

es teilweise Vorbehalte beispielsweise gegen uns Chemiker, wenn wir z.B. mit Mitarbeitern<br />

des Bergbaus zu tun hatten. Unter Tage musste man sich natürlich einiges anhören, mit den<br />

höheren Entscheidungsträgern kamen wir jedoch sehr gut zurecht. Sie waren sehr froh, durch<br />

uns einen direkten Ansprechpartner zu haben. Natürlich kam uns die Praxiserfahrung zugute,<br />

da es uns bei der Projektförderung darum ging, nicht nur die Mittel zu verteilen, sondern auch<br />

perspektivisch zu arbeiten, die technischen Möglichkeiten für langfristige Projekte zu erken-<br />

nen und zu unterstützen.<br />

Friedrich: Die Etablierung einer Instanz zwischen Ministerium und Antragstellern erforderte<br />

natürlich einige Zeit der Eingewöhnung. Aus meiner Sicht konnten wir jedoch mit Projektträ-<br />

gern ein Instrument der Forschungsförderung etablieren, nach dem die Industrie ihre Ziele<br />

ausrichtete. Diese Symbiose entwickelte sich dahingehend, dass die PT eine Art Wegweiser-<br />

funktion in der Forschungsförderung übernahmen.<br />

Karschuck: Hat sich für Sie die administrative Ausgliederung von Vorgängen aus dem Mi-<br />

nisterium bewährt? Ist das Forschungsministerium durch die Einschaltung von Projektträgern<br />

aus Ihrer Sicht effizienter geworden?<br />

Friedrich: Trotz der vielen guten Mitarbeiter im Ministerium hat sich die Ausgliederung aus<br />

meiner Sicht bewährt. Das Ministerium war aus meiner Sicht hinsichtlich der Arbeitsweise<br />

immer sehr nach den Meinungen der Vorgesetzten ausgerichtet. Ich möchte das nicht Obrig-<br />

keitshörigkeit nennen, es geht aber in diese Richtung. Im Übrigen wurden wir als Projektträ-<br />

ger immer wieder mit dem amerikanischen Department of Energy (DOE) verglichen. Die<br />

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