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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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und gesellschaftlicher Relevanz orientierte strategische, themenorientierte Forschung betrei-<br />

ben. 44<br />

Trotz der Leistungsfähigkeit des deutschen Forschungssystems wird seine „Versäulung“ kriti-<br />

siert: Oftmals würden durch mangelnde Nutzung vorhandener Komplementaritäten und Syn-<br />

ergiepotenziale zwischen den verschiedenen Akteuren des Systems die vorhandenen Leis-<br />

tungspotenziale nicht optimal genutzt. 45 Ende der 1990er Jahre konstatierten Systemevaluati-<br />

onen in Deutschland eine Segmentierung des Wissenschafts- und Forschungssystems, eine<br />

Dominanz institutioneller Eigeninteressen und eine mangelnde Beweglichkeit der außeruni-<br />

versitären Forschung. 46 Gefordert wurden durchlässigere organisatorische Grenzen und mehr<br />

Wettbewerb und Kooperation untereinander. Auf den Ausbau der außeruniversitären For-<br />

schung ist der Pakt für Forschung und Innovation ausgerichtet: Bund und Länder hatten sich<br />

mit Wirkung vom 1. Januar 2006 für eine Steigerung ihrer Zuschüsse an die Wissenschafts-<br />

einrichtungen um mindestens 3 Prozent pro Jahr ausgesprochen. 47 Die gemeinsame Förder-<br />

leistung an die großen Wissenschaftsorganisationen, darunter die Zentren der HGF, betrug im<br />

Jahr 2010 insgesamt 1.143 Mio. Euro mehr als im Jahr 2005. Dies entspricht einem Zuwachs<br />

um 22 Prozent seit dem Jahr 2005. Für den Zeitraum 2011 bis 2015 ist ein Wachstum der Zu-<br />

schüsse für die von Bund und Ländern geförderten Forschungseinrichtungen und die DFG um<br />

jährlich 5 Prozent vorgesehen. 48<br />

Generell lässt sich feststellen, dass Entscheidungen hinsichtlich der Forschungspolitik nicht<br />

Bestandteil des parlamentarischen und parteipolitischen Alltags sind. Entscheidungen werden<br />

eher von intermediären Institutionen wie etwa dem Wissenschaftsrat vorbereitet. Den außer-<br />

universitären Akteuren wird ein großer Entscheidungsraum zur Durchsetzung ihrer for-<br />

schungspolitischen Strategien zugestanden, sie verfügen quasi über eine Art Vetorecht zum<br />

Schutz ihrer organisatorischen Strukturen. Zusammenfassend lässt sich eine zunehmende Dy-<br />

namik innerhalb des deutschen Wissenschafts- und Förderungssystems erkennen, was sich<br />

anhand einer Reihe von Veränderungen beweisen lässt. Nachholbedarf besteht in der Koordi-<br />

nierung der Maßnahmen untereinander hinsichtlich einer Dynamisierung und Steigerung der<br />

Effizienz des Forschungssystems. Auch im Hinblick auf die Vernetzung mit der Wirtschaft<br />

sowie bei der Internationalisierung besteht Entwicklungsbedarf. Das Ergebnis dieses Prozes-<br />

ses wird sich wohl erst in einigen Jahren erkennen lassen.<br />

44<br />

Vgl. Abbildung 5 „Überblick über die wichtigsten außeruniversitären Forschungsorganisationen in Deutschland“<br />

im Anhang, S. 100.<br />

45<br />

Hinze 2010, S. 172.<br />

46<br />

Internationale Kommission 1999, S. 7.<br />

47<br />

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz 2009, S. 10.<br />

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