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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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ung über Drittmittel sowohl von öffentlichen als auch von privaten Förderern zusehends an<br />

Bedeutung gewonnen. Das BMBF gilt auf Bundesebene als wichtigster Akteur der For-<br />

schungspolitik und trägt 58 Prozent der vom Bund bereitgestellten Mittel für die Förderung<br />

von Forschung und Entwicklung bei. Insgesamt werden 88 Prozent der Mittel des Bundes für<br />

Forschung und Entwicklung vom BMBF, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-<br />

nologie (BMWi) und dem Bundesministerium für Verteidigung (BMV) finanziert. Hinsicht-<br />

lich der Finanzierung der großen Forschungsgemeinschaften teilen sich Bund und Länder die<br />

Verantwortung. In Deutschland existieren, wie im vorigen Kapitel erläutert, die DFG, die<br />

WGL, FhG, MPG sowie die Helmholtz-Gemeinschaft, auf die der Fokus im folgenden Kapi-<br />

tel gerichtet werden soll. Diese Institutionen werden gemeinsam, wenn auch mit jeweils un-<br />

terschiedlichen Anteilen, durch Bund und Länder gefördert. Die Koordination der Aktivitäten<br />

von Bund und Ländern übernimmt die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die als<br />

Folge der im September 2006 in Kraft getretenen Föderalismusreform entstand. Die GWK<br />

wurde am 1. Januar 2008 im Zuge der Neuorganisation der gemeinsamen Wissenschafts- und<br />

Forschungsförderung von Bund und Ländern gegründet und trat die Nachfolge der Bund-<br />

Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) an. 34 Die Mitglie-<br />

der sind die Forschungs- und Finanzminister und -ministerinnen des Bundes und der Länder.<br />

Im Mittelpunkt der wissenschaftspolitischen Beratungen stehen hierbei strategische Fragen.<br />

Die GWK ist also ein intermediäres Gremium, das aus einer Abstimmungsnotwenigkeit gebo-<br />

ren wurde. Als weiteres beratendes Gremium fungiert der Wissenschaftsrat (WR), der die<br />

Bundesregierung sowie die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen, strukturellen<br />

Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs berät. Er ist als<br />

international singuläre Institution zu bezeichnen. Der WR gibt Empfehlungen und Stellung-<br />

nahmen zur Struktur und Leistungsfähigkeit sowie zur Entwicklung und Finanzierung von<br />

wissenschaftlichen Institutionen, wie z.B. Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversi-<br />

tären Forschungseinrichtungen. Er gibt weiterhin Ratschläge zu übergreifenden Fragen des<br />

Wissenschaftssystems, insbesondere zu ausgewählten Strukturaspekten von Forschung und<br />

Lehre einzelner Bereiche und Fachgebiete. Der 1957 gegründete WR kann als das wichtigste<br />

Beratungsgremium für wissenschaftspolitische Fragen in der Bundesrepublik bezeichnet wer-<br />

den. Aufgrund seines unabhängigen Status kommt ihm die Rolle eines eigenständigen Ak-<br />

teurs in der wissenschaftspolitischen Landschaft zu. 35 An dem Entscheidungsprozess zur Er-<br />

richtung eines Wissenschaftsrates waren maßgeblich die DFG und die MPG beteiligt, die seit<br />

Beginn der 1950er Jahre eine größere Beteiligung des Bundes an der Forschungsförderung<br />

34 Vgl. Gemeinsame Wissenschaftskonferenz 2009, S. 2.<br />

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