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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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von Bedeutung. 214 Das Programm diente dazu, den Einsatz von Steinkohlekraftwerken in<br />

Deutschland zu erleichtern und Möglichkeiten zu finden, die Auflagen des Umweltschutzes<br />

wirtschaftlich vertretbar zu erfüllen. Internationale Projekte bezüglich der Optimierung der<br />

Energiegewinnung durch Kohle wurden zwischen Deutschland, Belgien und den USA verein-<br />

bart. Des Weiteren wurden in Bonn Seminare zum Thema Sonnenenergie und Elektrochemie<br />

veranstaltet, bei denen der Entwicklungsstand der Projekte dargestellt und diskutiert wurde.<br />

Zu den Aufgaben der PLE gehörte auch die Mitarbeit in internationalen Organisationen, die<br />

sich mit nichtnuklearer Energie befassten, insbesondere in der Internationalen Energieagentur<br />

(IEA) und der Europäischen Gemeinschaft (EG). Im Rahmen der IEA wurden auf dem Gebiet<br />

der Kohlevergasung Möglichkeiten geschaffen, um neue und bereits laufende Vorhaben inter-<br />

national zu fördern. Die PLE hatte im Jahr 1978 die Aufgaben für das „Stahlprogramm“ mit<br />

übernommen. Die Höhe der von dieser Projektträgerschaft verwalteten Mittel lag nur wenig<br />

unter dem gesamten Zuwendungsbedarf der KFA. Durch die Einigung auf ein gemeinsames<br />

Vorgehen bei der HTR-Entwicklung sah man ab 1979 die Möglichkeit, gezielt F+E-Arbeiten<br />

für ein gemeinsames Konzept zwischen der KFA und der Projektträgerschaft durchzuführen.<br />

Dies kann als Anzeichen für eine zunehmende Kooperation in <strong>Jülich</strong> und eine Etablierung der<br />

PT in der KFA gewertet werden. Ab 1977 übernahm die PLE vom BMFT die Abwicklung<br />

des Programms „Zukunftsinvestitionen“. Ab dem Jahr 1978 wurden ihm das Programm zur<br />

Förderung von F+E-Vorhaben im Rahmen der Investitionshilfe II, das so genannte „Stahlpro-<br />

gramm“ übertragen. 215 Das Gesamtprojektvolumen von 140 Mio. DM, sollte die Wettbe-<br />

werbsfähigkeit der deutschen Eisen- und Stahlindustrie verbessern und aussichtsreichere, mo-<br />

dernere Produktionsmöglichkeiten erschließen.<br />

Im April 1976 wurde die Projektträgerschaft Entwicklung von Hochtemperaturreaktoren<br />

(PTH) in der KFA eingerichtet. 216 Sie übernahm die technische Betreuung und Abwicklung<br />

der bei der Industrie laufenden Arbeiten bei der HTR-Entwicklung und sorgte für ihre koordi-<br />

nierte Durchführung im Rahmen der Gesamtheit der vom Bund direkt oder indirekt geförder-<br />

214 VS 335, 1978.04.21, 19. Sitzung ASR.<br />

215 KFA Jahresbericht 1978/1979, S. 145.<br />

216 oack 2003, S. 111, und Hauff 1978, S. 160. Ein Hochtemperaturreaktor (HTR) ist ein Kernreaktor, der<br />

planmäßig mit sehr hohen Kühlmitteltemperaturen (bis 1.200°C) betrieben wird. Das Spaltmaterial befindet<br />

sich in Graphitkugeln von ca. 6 cm Durchmesser. Jede Kugel von etwa 200g Masse, enthält ca. 1g U-235 und<br />

ca. 10g Th-232 in Form beschichteter Teilchen. Der Graphitmantel wirkt äußerlich als Schutz vor chemischer<br />

und mechanischer Beanspruchung. Die Brennelementkugeln befinden sich in einem Behälter aus Graphitblöcken<br />

und werden durch Helium gekühlt. Das vom Reaktor des HTR erwärmte Helium wurde über Wärmeaustauscher<br />

zur Erwärmung von Dampf eingesetzt. Mit der entstehenden Austrittstemperatur konnten Gas-<br />

und Dampfturbinen angetrieben werden; vorgesehen war auch Prozesswärme für die Kohlevergasung und<br />

andere Prozesse, da der HTR in der Lage war, Reaktorwärme hoher Temperatur als Energie für chemische<br />

Prozesse zu liefern. Die KFA <strong>Jülich</strong> beschäftigte sich seit ihrer Gründung mit dem gasgekühlten HTR, der<br />

durch kugelförmige Brennelemente betrieben wurde.<br />

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