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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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„Das Verhältnis war immer von einem Graben zwischen KFA-Instituten und den Projektträgern<br />

geprägt. Dies war aber nicht unbedingt nachteilig für den PT. Sie können das<br />

als Zeichen für Unabhängigkeit ansehen und nicht als Organisationsfehler. Als Mitarbeiter<br />

eines PT war man bei Besprechungen in der KFA immer ein Außenseiter, ein<br />

Know-how-Transfer hat nicht stattgefunden.“ 206<br />

Insgesamt kann man feststellen, dass eine klare unternehmerische Verantwortung in der An-<br />

fangszeit noch nicht trennscharf festgelegt war. Das BMFT, als übergeordnete und weisungs-<br />

befugte Instanz, äußerte sich in dieser Kompetenzfrage zurückhaltend: Die Projektträgerschaft<br />

„Nichtnukleare Energieforschung“ könne in den Geschäftsbereich des stellvertretenden Vor-<br />

standsvorsitzenden fallen, da es vorwiegend darum gehe, kaufmännische und administrative<br />

Aufgaben wahrzunehmen. Eine Zuordnung zu dem Bereich „Projekte und Programme“ und<br />

eine damit verbundene Eigenständigkeit seien unter der Voraussetzung einer klaren Abgren-<br />

zung aber auch vertretbar. 207 Im Jahr 1977 scheint die Etablierung der PT hinsichtlich einer<br />

Anerkennung weiterhin nicht abgeschlossen: In einem Schreiben des BMFT wurde festge-<br />

stellt, dass die PT-Mitarbeiter, im Gegensatz zur zugestandenen Besitzstandsregelung des<br />

KFA-Personals, nicht zulageberechtigt seien. 208 Dieser Umstand bedeutete, zumindest für die<br />

Anfangsjahre, eine finanzielle Schlechterstellung des Personals. Ab dem 1.1.1980 wurden alle<br />

neuen PT und die Projektträgerschaft „Nichtnukleare Energieforschung“ dem Bereich des<br />

stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden zugeordnet. 209<br />

Im Jahresbericht der KFA findet sich im Jahr 1976 erstmals eine Erwähnung der Bezeichnung<br />

„Projektträgerschaft“ (PT). Hier wird die Aufgabe „Forschungsförderung im Auftrag des<br />

Bundes“ erwähnt: Die KFA habe im Jahr 1976 im Auftrag des Bundesministeriums für For-<br />

schung und Technologie vier Projektträgerschaften durchgeführt, in deren Rahmen Fördermit-<br />

tel in Höhe von 210.984,- TDM an Industriefirmen und andere Institutionen weitergegeben<br />

wurden. 210 Die vier Teilbereiche, die unterstützt wurden, waren die Projektträgerschaften für<br />

Nichtnukleare Energieforschung (166.689,- TDM), für die Entwicklung der Hochtemperatur-<br />

reaktoren (32.914,- TDM), für Nukleare Festkörperforschung (8.841,- TDM) und Organoha-<br />

logenverbindungen in der Umwelt (1.540,- TDM). In den folgenden Kapiteln sollen diese vier<br />

Teilbereiche der <strong>Jülich</strong>er PT stellvertretend für die Anfangszeit der PTJ-Entwicklung in den<br />

1970er Jahren dargestellt werden.<br />

206 Gespräch mit Dr. Klein im Anhang, S. 118ff.<br />

207 VS 324, 1975.04.30 13. Sitzung ASR.<br />

208 VS 332, 1977.04.22 17. Sitzung ASR.<br />

209 VS 338, 1979.11.09 22. Sitzung ASR.<br />

210 KFA Jahresbericht 1977/1978, S. 155.<br />

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