View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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aus der Wirtschaft angewiesen sind. 28 Neben der privaten Forschung, die zu einem Teil auch<br />
öffentlich gefördert wird, kommt den von der Europäischen Kommission verwalteten For-<br />
schungsrahmenprogrammen Bedeutung zu. Insgesamt lag der Anteil der Ausgaben für F+E in<br />
Deutschland im Jahr 2007 bei 2,53 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dies entspricht einem<br />
Gesamtvolumen von 61,5 Mrd. Euro in absoluten Zahlen. 29<br />
Als Akteure der Forschungsförderung gelten neben Bund und Ländern auch die Wirtschaft<br />
sowie F+E-fördernde Organisationen. Auf das Zusammenwirken von Bund und Ländern ge-<br />
mäß Art. 91b GG wird im folgenden Kapitel näher eingegangen. Der Anteil des Bundes an<br />
staatlichen F+E-Ausgaben betrug im Jahr 2008 10,9 Mrd. Euro (ohne das Konjunkturpa-<br />
ket II). 30 Die Aufwendungen der Wirtschaft betrugen im selben Jahr 46,1 Mrd. Euro. In<br />
Deutschland trägt eine Vielzahl von Stiftungen, die man als F+E-fördernde Organisationen<br />
bezeichnen kann, dazu bei, die Qualität von Wissenschaft und Forschung zu sichern. Ihr En-<br />
gagement hat hierbei ergänzenden Charakter zur staatlichen Forschungsförderung und ist<br />
Ausdruck von privatem finanziellem Engagement. Der Stifterverband für die Deutsche Wis-<br />
senschaft e.V. betreute 2008 rund 450 Stiftungen und ein Gesamtvermögen von 2 Mrd. Euro.<br />
Auf europäischer Ebene werden Forschungsrahmenprogramme von der Europäischen Kom-<br />
mission verwaltetet. Im Rahmen des siebten EU-Forschungsrahmenprogramms wird für den<br />
Zeitraum 2007 bis 2013 ein Volumen von ca. 54 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Mit den<br />
Projekten COST (Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und<br />
technischen Forschung) und EUREKA (Initiative für verstärkte technologische Zusammenar-<br />
beit in Europa) werden aktuell zwei Kooperationsmechanismen gefördert. Ziel dieser Projekte<br />
ist die Kooperation von Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf europäischer Ebene.<br />
Die Förderinstrumente des Staates unterteilen sich in Projektförderung, institutionelle Förde-<br />
rung und Ressortforschung, die die Auftragsforschung mit einschließt. 31 Die Projektförde-<br />
rung, z.B. des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), erfolgt im Rahmen<br />
von Förder- bzw. Fachprogrammen auf der Grundlage eines Antrags für ein zeitlich befriste-<br />
tes Vorhaben. Die direkte Projektförderung bezieht sich jeweils auf ein konkretes Forschungs-<br />
feld. Ziel ist es u.a., in ausgewählten Bereichen einen im internationalen Maßstab hohen Leis-<br />
tungsstand von Forschung und Entwicklung zu erreichen bzw. zu sichern. Das Ziel der indi-<br />
28 Als Drittmittel bezeichnet man öffentliche oder private Mittel, deren inhaltliche Ausrichtung maßgeblich<br />
außerhalb der Einrichtung definiert ist, z.B. in Ausschreibungen der Universitäten, Ministerien oder Stiftungen,<br />
oder aber zu einem gewichtigen Teil von außen mitentwickelt wird, z.B. in Kooperationen mit externen<br />
Firmen. Drittmittel sind für die Universitäten Einnahmen aus Verträgen, mit der Verpflichtung gegenüber<br />
Dritten, Forschungs-, Lehr- oder universitäre Dienstleistungen zu erbringen.<br />
29 Bundesbericht Forschung und Innovation 2010, S. 40.<br />
30 Ebenda, S. 41.<br />
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