View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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auf Beratungsgremien im BMFT sowie auf übergreifende Bereiche wie die Erstellung einer<br />
HTR-Gesamtstrategie für das Bundesgebiet. Es war vorgesehen, eine Personalunion zwischen<br />
Projektleiter und Leiter der Projektträgerschaft zu vermeiden. 201<br />
Die <strong>Jülich</strong>er PT strebte eine enge regionale Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-<br />
Westfa1en an. Ziel war es, das Energieforschungsprogramm des Landes zur Koordinierung<br />
übertragen zu bekommen. Die Nachdrücklichkeit dieser Forderungen ist den Berichten der<br />
Aufsichtsratssitzungen der folgenden Jahre zu entnehmen, an denen Vertreter der NRW-<br />
Landesministerien teilnahmen. 202 Die Errichtung einer Projektträgerschaft für das Land Nord-<br />
rhein-Westfalen erfolgte jedoch erstmals mit der Einrichtung der Koordinierungsstellen „Ra-<br />
tionelle Energieverwendung“ und „Arbeitsgemeinschaft Solar“ im Jahr 1992. 203 Die Entwick-<br />
lung der Anfangsjahre zeigt eine enge nicht nur örtliche, sondern auch institutionelle Verbin-<br />
dung zwischen der KFA und den späteren PT. In den Organisationsplänen der KFA-<br />
Jahresberichte finden sich die Vorgängerinstitutionen der PT neben den Instituten, der wis-<br />
senschaftlich-technischen Infrastruktur und der Verwaltung unter dem Aspekt „Programme<br />
und Projekte“, hierarchisch direkt dem Vorstand untergeordnet. Aus Sicht der Projektträger-<br />
schaft in <strong>Jülich</strong> war die Zuordnung zu diesem Vorstandsbereich jedoch nicht befriedigend,<br />
zumal die Zuständigkeit zu Beginn nur den Arbeitsbereich der Energieforschung vorsah. Es<br />
gab hierbei Überschneidungen zur Projekten und Programmen der KFA zur Energiefor-<br />
schung, die Konfliktpotenzial enthalten konnten. 204 Es wurde befürchtet, dass die Programme,<br />
die in Personalunion von der KFA ausgeführt und betreut wurden, das objektive Erschei-<br />
nungsbild der PT bei der Industrie trüben könnten.<br />
„Das Verhältnis war immer von Dissonanzen geprägt. Beispielsweise durften wir als<br />
Projektträger keine Anträge bearbeiten, die in der KFA durchgeführt werden sollten.<br />
Diese Vorhaben wurden direkt vom Ministerium bearbeitet, eine Regelung, die glücklicherweise<br />
später wieder geändert wurde.“ 205<br />
Es entwickelte sich eine Art Machtkampf um die Zuständigkeit zwischen den kleinen PT zur<br />
Grundlagenforschung und dem Vorstand der KFA. Dieser argumentierte, dass man über fach-<br />
liches Know-how in den Instituten verfüge, das die eigene Ausführung von PT erlaube. Aus<br />
Sicht des Vorstandes galt es anscheinend eine Art Überbestimmung der Programme durch die<br />
PT zu verhindern.<br />
200<br />
VS 1974.06.27 Sprecherversammlung 4 – 1974.<br />
201<br />
Ebenda.<br />
202<br />
VS 331, 1976.10.29, 16. Sitzung ASR.<br />
203<br />
VS 360, 1992.05.22, 47. Sitzung ASR.<br />
204<br />
VS 324, 1975.04.30 13. Sitzung ASR.<br />
205<br />
Gespräch mit Dr. Neef, im Anhang, S. 126f.<br />
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