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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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fe der Fördererorganisation, d.h., sie macht Zielvorgaben und sorgt für deren Umsetzung. Der<br />

Leiter besitzt Autorität nach innen und wirkt als erster Repräsentant der Förderorganisation<br />

nach außen. Er ist gleichzeitig verantwortlich für die Qualität der Forschungsförderung und<br />

die Öffnung zur Wissenschaft und muss dabei die Interessen von Politik und Anwendern be-<br />

rücksichtigen. 174<br />

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass die Effizienz der intermediären Organisationen<br />

der Forschungsförderung darin begründet war, dass sie die Fähigkeit besaßen, die oft gegen-<br />

sätzlichen Interessen von Politik und Wirtschaft in ein Kräftegleichgewicht zu bringen, Somit<br />

wurde ein funktionaler Antagonismus bewirkt. Für Dietmar Braun bildete die in Förderorga-<br />

nisationen institutionalisierte Ambivalenz von wissenschaftlichen und politischen Interessen<br />

ein Interessenvermittlungssystem, das für das Wissenschaftssystem und das politische System<br />

gleichermaßen funktional war und damit einen Beitrag zur Lösung der Interdependenzprob-<br />

lematik in funktionell differenzierten Gesellschaften leistete. 175 Die Organisationen hätten zur<br />

Ausbalancierung beider Seiten beigetragen und langfristig ein kollektives Optimum an Inter-<br />

essensbefriedigung bewirkt. Das Paradox dieser Steuerung der Forschungsförderung habe<br />

darin bestanden, dass das politische System durch die Delegation der Forschungspolitik an<br />

relativ selbstständig operierende intermediäre Organisationen kollektiv effektivere Lösungen<br />

erwirkt habe, als wenn sich das politische System selbst darum bemüht hätte, diese Organisa-<br />

tionen zu beliebig manipulierbaren Steuerungsbastionen auszubauen. Durch das Instrument<br />

Projektträgerschaft war es dem BMBF möglich, sich neben den inhaltlichen und konzeptio-<br />

nellen Themen der Projektförderung insbesondere auf forschungspolitische und strategische<br />

Fragestellungen zu konzentrieren. Dies beinhaltete die Konzeption zukünftiger Forschungspo-<br />

litik und -programme und den strategischen Dialog mit anderen staatlichen Instanzen in Wirt-<br />

schaft und Wissenschaft.<br />

Die Beratungsmöglichkeiten des Bundes hinsichtlich „Forschung und Innovation“ sind aktuell<br />

beim Projektträger <strong>Jülich</strong> (PTJ) angesiedelt. 176 Die Förderberatung ist die Erstanlaufstelle für<br />

alle Fragen zur Forschungs- und Innovationsförderung und richtet sich an Interessierte an<br />

Fördermöglichkeiten von Bund, Ländern und EU-Kommission. Neben Forschungseinrichtun-<br />

173 Braun 1997, S. 350.<br />

174 Ebenda.<br />

175 Ebenda, S. 391f.<br />

176 Der Projektträger <strong>Jülich</strong> hat zu Jahresbeginn 2012 den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren über den Betrieb<br />

der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes erhalten. Die Beauftragung erfolgt zunächst<br />

für drei Jahre bis 31. Dezember 2014 mit der Option einer Verlängerung bis zum 31. Dezember 2016.<br />

http://www.foerderinfo.bund.de/index.php, 31.01.2012.<br />

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