View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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eines fachlich zusammenhängenden Bereichs, wie auf Wunsch des BMFT das Thema Ökolo-<br />
gie, vorsah, um einer Zersplitterung der PT-Landschaft im Bereich Umwelt entgegenzuwir-<br />
ken. Angesichts der großen Umweltzerstörung rund um die ehemaligen DDR-Kombinate bot<br />
sich dieser Bereich an. Ebenso bestand in diesem Sektor die Aussicht auf eine zukünftige mit-<br />
telständische Industrielandschaft. Das vorherrschende Mischmodell sollte innerhalb von ma-<br />
ximal zwei bis drei Jahren in ein reines Sektormodell überführt werden. Bei der Auswahl der<br />
abzuordnenden Mitarbeiter war neben sozialen Faktoren wie Teamfähigkeit etc, vor allem die<br />
fachliche Qualifikation innerhalb des künftigen „Sektors“ ausschlaggebend. Im Mischmodell<br />
arbeiteten Mitarbeiter aus allen fachlichen Bereichen eines PT in einer Außenstelle zusam-<br />
men. 274 Die zu bearbeitenden Programmbereiche ergaben sich aus der Relevanz für das ent-<br />
sprechende Beitrittsgebiet. Es wurden kleinere Gruppen aller BEO-Arbeitseinheiten als So-<br />
fortlösung in die Außenstelle abgeordnet, was einer engen Verzahnung mit dem „Mutterhaus“<br />
in <strong>Jülich</strong> entsprach. Im Jahr 1991 wurde der Übergang vom Misch- zum Sektorenmodell kon-<br />
zeptionell vorangetrieben: Ein KFA-Angebot vom Frühjahr 1991 sah 24 Stellen für Mitarbei-<br />
ter aus den neuen Bundesländern vor, von denen 18 zu diesem Zeitpunkt bereits besetzt wa-<br />
ren, 12 waren für den Standort Berlin vorgesehen. 275 Ziel war die Etablierung eines Sekto-<br />
renmodells bis Mitte 1992 mit den Fachbereichen Ökologie, Biotechnologie/Agrar-forschung<br />
und Energieversorgung. Die Arbeitsgebiete Energie, Biologie und Nachwachsende Rohstoffe<br />
als Bestandteile der Mischsektoren sollten bis Mitte 1992 nach <strong>Jülich</strong> zurückgeführt werden.<br />
Im FZJ <strong>Jülich</strong> war die Biotechnologie aus dem Teilprogramm „Nichtnukleare Energiefor-<br />
schung“ als Teil der Diversifizierungsbestrebungen des Zentrums entstanden. 1999 hieß es in<br />
einem BEO-Vermerk an den Vorstand des <strong>Forschungszentrum</strong>s, das wichtigste Standbein im<br />
Bundesforschungsministerium sei die Biotechnologie. Hieraus lässt sich der vorausschauende<br />
Charakter der Initiativen von BEO erkennen. 1992 waren bei BEO Berlin die Themenbereiche<br />
Bioverfahrenstechnik und Biosensoren, Zellulose-Forschung, Umwelttechnik für fossil befeu-<br />
erte Kraftwerke, Gewässer-Ökologie, mikrobielle Ökologie. Ökotoxikologie, Rekultivierung,<br />
Erosion und Verdichtung sowie Biotop- und Artenschutz verankert. Die Förderung des Be-<br />
reichs Biotop- und Artenschutz sollte ausschließlich auf die neuen Bundesländer ausgerichtet<br />
sein. In der Biotechnologie entfielen bereits 1990 etwa 30 Prozent der insgesamt bewilligten<br />
Vorhaben auf die neuen Bundesländer und wurden von BEO verwaltet. Diese Entwicklung<br />
setzte sich fort und führte zu einer Steigerung des Selbstbewusstseins der Berliner Außenstel-<br />
le.<br />
273 VS 1990.10.07 Regelungen f. Zuwendungsempf. NBL Ord. PTJ Bln. Dokus<br />
274 VS 1990.09.24: Konzeptentwurf Außenstelle. Berlin. Ordner PTJ, S. 2.<br />
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