View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Einrichtung neuer Institutionen wie den Projektträgern der gesamte institutionelle Rahmen. 83<br />
Ansatzpunkt war die Förderung von Schlüsseltechnologien als Ausdruck der wissenschaft-<br />
lich-technischen Leistungsfähigkeit und ihrer ökonomischen Bedeutung. Als Instrument dazu<br />
wurde neben der institutionellen Förderung die Projektförderung in Wissenschaft und Wirt-<br />
schaft eingeführt. Seit Ende der 1960er Jahre hatte sich in der Bundesrepublik eine Förderpo-<br />
litik entwickelt, die stark an den Interessen von Unternehmen orientiert war. Diese Politik<br />
wurde parallel zu Forschungseinrichtungen mit unterschiedlichen Steuerungsmechanismen<br />
auf- und ausgebaut und um spezifische sektorale Maßnahmen ergänzt – eine für diesen Tech-<br />
nologiebereich nötige Problemformulierungskompetenz entstand. Diese mündete in ein hori-<br />
zontales Netzwerk, das sich aus Fachvertretern und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
und der Administration, bestehend aus dem Fachreferat im BMBF und den Projektträgern,<br />
zusammensetzte. In der dritten Entwicklungsphase gewannen die Administration und damit<br />
die Projektträger zusätzliche Handlungsspielräume, die über die Entscheidung – Förderung<br />
eines vorgelegten Projektes: ja oder nein – hinausging. Die Phase zwischen 1974 und 1982 ist<br />
durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Zum einen wird die Technologiepolitik als Teil der<br />
übergreifenden, klar definierten politischen Vorgaben einer aktiven Strukturpolitik mit dem<br />
Ziel einer Modernisierung der Volkswirtschaft ausgeführt. Aufgrund weltwirtschaftlicher Kri-<br />
sensituation und Branchenkrisen wurden F+E und die daraus resultierenden neuen Technolo-<br />
gien als Mittel zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Überwindung von Krisen<br />
und Engpässen angesehen. Zum anderen rückte die anwendungsorientierte Forschung ins<br />
Zentrum der Förderung und wurde gezielt zur Lösung öffentlicher Aufgaben eingesetzt, die<br />
politisch bestimmt waren. Der damit verbundene Rationalisierungseffekt trug dazu bei, die<br />
Branchenkrisen zu überwinden, Mit der Etablierung der Sparte Technologiepolitik war deren<br />
institutionelle und rechtliche Absicherung verbunden. Dies betraf die Regelung der Zustän-<br />
digkeiten zwischen Bund und Ländern und die dazu nötigen Gremien, wie z.B. das Bund-<br />
Länder-Abkommen „Forschungsförderung“, sowie die Koordinierung der F+E-Tätigkeiten<br />
der Forschungseinrichtungen. Zur administrativen Abwicklung der einzelnen Förderbereiche<br />
wurde das Instrument Projektträgerschaft rasch erweitert. Die Projekt- und Programmplanung<br />
sowie die Durchführung wurden vereinheitlicht. Mit dem Beratungswesen und den Projekt-<br />
trägern wurden zwei Einrichtungen geschaffen, die maßgeblich die Formulierung und Umset-<br />
zung der Forschungs- und Technologiepolitik beeinflussten. Die Technologieförderung in den<br />
1970er Jahren war jedoch generell auf bestimmte ausgewählte Technologiebereiche konzent-<br />
riert und insofern spezialisiert, als sie ebenso nur von bestimmten Unternehmenstypen ausge-<br />
82 Ebenda, S. 77.<br />
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