View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zw. multilateraler Projekte. Die PBE trat als Gutachter einer großen Anzahl von Forschungs-<br />
anträgen der EG sowohl im energetischen als auch im biotechnologischen Bereich in Erschei-<br />
nung. Grundsätzlich konnten der PBE, entsprechend der Bezeichnung Projektleitung Biolo-<br />
gie, Ökologie, Energie, drei fachliche Schwerpunkte zugeordnet werden: Seit Verabschiedung<br />
des Biotechnologieprogramms bestanden für die Verbundforschung und direkte Projektförde-<br />
rung im Bereich Biologie die Schwerpunkte in der Entwicklung von biologischen und bio-<br />
technischen Methoden und Verfahren, in der Erarbeitung von biotechnischen Problemlösun-<br />
gen in ausgewählten Bereichen der Medizin-, Landwirtschaft- und Umweltforschung, so z.B.<br />
in der Tumorforschung und Impfstoffentwicklung und in der Bereitstellung neuer, nachwach-<br />
sender landwirtschaftlicher Rohstoffe, oder in der Abwasserreinigung und Bodensanierung.<br />
Die methodischen Schwerpunkte lagen folglich in der Forschungsförderung auf den Gebieten:<br />
Mikrobiologie und Gentechnologie, Zellkultur- und Zellfusionstechnik, Bioverfahrenstechnik,<br />
Enzymtechnologie, Pflanzenzüchtung, Alternativen zu Tierversuchen und Sicherheitsfor-<br />
schung. 229 Als Erweiterung der Förderschwerpunkte zeichnete sich ab Mitte der 1980er Jahre<br />
das Themengebiet „Biotechnologie für die Landwirtschaft“ ab. Eine Einführung biotechni-<br />
scher Verfahren und Produkte sollte neue Tätigkeitsfelder und Marktchancen eröffnen. Tech-<br />
nologieorientierte Unternehmensgründungen (TOU) sollten die Umsetzung dieser Ziele be-<br />
schleunigen. 230 Ziel der TOU-Förderung war es, innovative Unternehmensgründungen und<br />
junge Technologieunternehmen in anspruchsvollen Technologiebereichen zu unterstützen.<br />
Die zu entwickelnden und zu vermarktenden Produkte, Verfahren und Dienstleistungen soll-<br />
ten zudem deutliche Wettbewerbsvorteile und Marktchancen eröffnen, und die Unternehmen<br />
sollten von einem wirtschaftlichen Risiko entlastet werden. 231 Innerhalb der Förderungsricht-<br />
linien wurden die Planungs-, die F+E- sowie die Markteinführungsphase unterschieden. Bei<br />
den Zuschüssen war ein Volumen von bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben<br />
bis max. 800.000 DM vorgesehen. Bis Ende 1995 wurden insgesamt 280 Unternehmensgrün-<br />
228 KFA Jahresbericht 1986/1987, S. 178. Die Zuschüsse entfielen auf die Trägerschaften PTH (100 Mio. DM),<br />
PBE (600 Mio. DM), PLR (429 Mio. DM) und PFR (19,1 Mio. DM).<br />
229 KFA Jahresbericht 1986/1987, S. 178.<br />
230 Als Technologieorientierte Unternehmensgründungen (TOU) bezeichnet man Unternehmensgründungen,<br />
deren Produkte bzw. Dienstleistungen auf neuen technologischen Ideen oder Forschungsergebnissen basieren.<br />
Dem Markteintritt sind in der Regel umfangreiche technische Entwicklungsarbeiten und hohe Investitionen<br />
vorgeschaltet, die die normaler Unternehmensgründungen bei Weitem übersteigt. Oft entstehen die TOU<br />
im Zusammenhang mit Technologieparks oder -zentren im Rahmen staatlicher Existenzgründungspolitik. Sie<br />
werden auch als Technologie- und Gründerzentren bezeichnet. Meist profitieren sie von der Nähe zu forschungsintensiven<br />
Hochschul- oder sonstigen wissenschaftlichen Einrichtungen, vor allem hinsichtlich Infrastruktur,<br />
Mieten, Erweiterungsmöglichkeiten, Bereitstellung von Risikokapital und Büroservice sowie Management-<br />
und Marketingberatung. Häufig trägt die anwendungsorientierte, praxisnahe Forschung zu Unternehmensneugründungen<br />
bei.<br />
231 VS PTJ Bln. Dokus, 1990.10.11 BMFT Forschungsförderung in NBL, S. 23.<br />
72