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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Ein Ereignis ist mir in diesem Zusammenhang noch in Erinnerung geblieben: Ein Projektan-<br />

trag sah vor, Arbeitsplätze im Energiebereich zu schaffen. Der zuständige Projektträger in<br />

<strong>Jülich</strong> lehnte diesen Antrag ab, da er nicht im Arbeitsbereich „Energie“, sondern vielmehr in<br />

der Zuständigkeit des Wirtschaftsministeriums lag. Der Projektantrag hatte wirklich nichts mit<br />

einer Forschungsförderung im Energiesektor zu tun, sondern bezog sich auf die Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen. Der für den Antrag zuständige Bundestagsabgeordnete, der später Wirt-<br />

schaftsminister in Schleswig-Holstein wurde, rief damals beim Vorstand der KFA an, um sich<br />

zu erkundigen, warum der Antrag abgelehnt worden war. Er schien nicht darüber informiert<br />

zu sein, dass die KFA und der Projektträger völlig getrennte Institutionen waren. Die Lösung<br />

bestand im Endeffekt darin, dass der Projektträger den Antrag nicht bewertete und die Kom-<br />

petenz an das zuständige Ministerium verwies.<br />

Karschuck: Wie haben Sie das Verhältnis zwischen den Projektträgern und den Projektneh-<br />

mern erlebt?<br />

eef: Wir haben gleich zu Beginn meiner Tätigkeit in <strong>Jülich</strong> begonnen, Workshops mit po-<br />

tenziellen Antragstellern zu initiieren, um von ihnen zu erfahren, welche Fördermaßnahmen<br />

in welchen Bereichen zukünftig aufgelegt werden sollten. Die Ergebnisse haben wir danach<br />

dem Ministerium übersandt. Die Workshops und die Gespräche haben die Community gewis-<br />

sermaßen zusammengebracht. Die Projektträger waren bei den Zuwendungsnehmern durch-<br />

aus beliebt, da sie als direkter Ansprechpartner fungierten. Der direkte fachliche Dialog zwi-<br />

schen einem Projektträger und Projektnehmern führte meist zum optimalen Projekt. Der Pro-<br />

jektträger übernahm die Erstprüfung möglicher Vorhaben und sprach eine Empfehlung aus,<br />

über die im Ministerium entschieden wurde. Ich habe im Jahr 2010 zusammen mit zwei ande-<br />

ren Kollegen eine Studie für das Qualitätsmanagement durchgeführt und bei 20 Projektneh-<br />

mern eine Evaluation über deren Zufriedenheit vorgenommen. Aus meiner Sicht haben die<br />

Zuwendungsempfänger die Projektträger besonders in der Phase der Antragstellung geschätzt.<br />

Im Verlauf der Projekte nahm die positive Bewertung erwartungsgemäß eher ab, da die Pro-<br />

jektträger zwar noch in Form von Berichten tätig, aber nicht mehr direkt in den Projektverlauf<br />

eingebunden waren. Von den 20 von mir befragten Antragstellern äußerte sich nur einer unzu-<br />

frieden. Dies lag aber wohl an persönlichen Dissonanzen mit einem Mitarbeiter beim <strong>Jülich</strong>er<br />

Projektträger.<br />

Karschuck: Wie würden sie das Verhältnis zwischen der KFA und den Projektträgern wäh-<br />

rend ihrer Tätigkeit in <strong>Jülich</strong> bezeichnen?<br />

eef: Das Verhältnis war immer von Dissonanzen geprägt. Beispielsweise durften wir als<br />

Projektträger keine Anträge bearbeiten, die in der KFA durchgeführt werden sollten. Diese<br />

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